... über Osteuropa, genauer das deutsche Desinteresse an EU-Osteuropa ist m.E. mehr als peinlich. Und dieser - mit Verlaub - inhaltsleere Artikel, den ja letztlich nur die Haltung der Slowakei zum Ukrainekrieg bewegt, macht diesbezüglich keine Ausnahme.
Herr Neuber weiß nichts über die Slowakei zu schreiben, weil man normalerweise nicht über die Slowakei spricht.
Ich bin nicht kompetent genug, um diesen Mangel in einem Kommentar auszugleichen und werfe stattdessen die folgende Neuigkeit "in den Ring":
Die slowakischen Roma, von denen's eine ganze Menge gibt, wählten zum Erstaunen der Wahlbeobachter diesmal alle OLaNO.
In den Roma-Hochburgen erreichte OLaNO zu Teil über 90% der Stimmen.
https://hnonline.sk/parlamentne-volby-2023/96107677-matovic-je-romsky-kral-osady-na-vychode-slovenska-ovladlo-jednoznacne-olano
Beispielsweise 91,02% in Lunik IX, Europas größtem Roma-Slum am Stadtrand von Kosice.
Hier ein visueller Eindruck von Lunik IX:
https://www.youtube.com/watch?&v=B7tgwh4AnlY
Wer ist nun die "Roma-Partei" OLaNO? OLaNO ist eine Mitte-Rechts-Partei, die in den letzten drei Jahren den slowakischen Premierminister stellte, 2014 - 2019 gemeinsam mit der AfD im EU-Parlament den "European Conservatives and Reformists" angehörte und seit 2019 gemeinsam mit der CDU der "European People's Party group".
Die Wahlkampfparole der Partei lautete in diesem Jahr übrigens: "We will not sell you to the mafia".
Womit wir bei dem Dauerthema der slowakischen Politik angelangt wären, nämlich der Korruption, dem OLaNOs unheimlicher Erfolg bei den Roma ein weiteres Kapitel hinzugefügt haben könnte.
Was sonst noch passierte:
Magda Vášáryová, eine bekannte 75-jährige ehemalige Schauspielerin und Botschafterin der Slowakei, verkündete, nur "Abschaum und Neofaschisten" hätten Ficos SMER gewählt.
Der Spitzenkandidat der PS Šimečka erklärte, man werde alles tun, um zu verhindern, dass Robert Fico Premierminister wird. Also wird die PS wohl Herrn Pellegrini den Posten des Regierungschefs anbieten.
P.S.
SMERs bzw. Ficos Politik weist m.E. deutliche Überschneidungen zu den Positionen von Frau Wagenknecht auf. Beide Sozialdemokraten weisen die woke Ideologie m.o.w. deutlich zurück (siehe Wagenknechts "Die Selbstgerechten"), sind gegen weitere Waffenhilfe für die Ukraine, sind "migrationsskeptisch" bzw. für eine Begrenzung der Migration usw.