Es wird ständig über die jahreszeitliche Glättung der volatilen EE-Stromerzeugung gesprochen. Das ist sicherlich ein wichtiger Punkt. Aber aktuell sieht es so aus, als ob die Verantwortlichen für die Energiewende noch nicht mal die Intraday-Glättung auf die Reihe kriegen. Hier in Bayern boomen gerade die Freiflächen-PV-Anlagen. Alleine in meinem Landkreis sind mehr als ein Dutzend aktuell im Bau oder Planung. Eine sogar mit 120 Hektar. Und was machen diese PV-Anlagen? Liefern hauptsächlich zwischen März und Oktober in der Zeit zwischen 10 und 15 Uhr Strom. Je mehr jetzt zugebaut wird, desto häufiger wird es zu Abschaltungen kommen (z. B. an Wochenenden mit niedrigen Verbräuchen). Und am Abend wenn die Anlagen (fast) keinen Strom mehr liefern werden die Gaskraftwerke wieder angeschmissen. Das ist doch alles absehbar. Warum reagiert die Politik nicht darauf? Warum werden keine entsprechenden Batteriespeicher bei der Errichtung von neuen PV-Freiflächen gefördert? Oder Ost-West-Ausrichtungen, die den Strom am Vormittag und Nachmittag einspeisen? Oder PV-Anlagen, die dem Stand der Sonne folgen und von Morgens bis Abends einspeisen? Man muss ja nicht entweder oder machen. Sondern eine ganze Auswahl der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten fördern um eine Glättung der Erzeugungsspitzen zu erreichen. Stattdessen machen die Investoren logischerweise das, was sich am meisten rechnet: PV-Anlagen mit Süd-Ausrichtung und fertig. Was das für Konsequenzen hat, juckt anscheinend niemanden...