pewoo schrieb am 19.07.2024 17:12:
spintronic schrieb am 19.07.2024 11:09:
pewoo schrieb am 19.07.2024 10:13:
Im Wesentlichen reicht es,die teuren Zeiten von 7-10 und 17-21 Uhr zu meiden.
Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Mann muss den eletrischen Strom einfach nicht dann verbrauchen, wenn man zu Hause ist und nicht gerade schläft.
Dafuer gerade gibt es ja die Zeitvorwahl.
Die Waschmaschine ist puenklich fertig, wenn ich nach Hause kommen.
Ja, es gibt die Zeitvorwahl und ja, ich kenne diesen "Trick". Allerdings verbraucht meine Waschmaschine nur knapp 8 % meines Haushaltsstroms. Aber selbst wenn es gelänge, alle meine Waschgänge so zu planen, dass sie zu Zeiten mit einem tiefen Strompreis stattinden, der Effekt auf die Stromrechnung wird recht überschaubar ausfallen. Zudem lassen sich viele Verbraucher nicht verschieben, z.B. die Zimmerbeleuchtung am Abend oder die Nutzung des Computers zu Hause nach Feierabend, oder nur bedingt verschieben, z.B. Kühlschrank oder Tiefkühler.
Zudem geht dadurch viel Komfort verloren, ich kann die Waschmaschine dann nur noch am Abend oder am Wochenende laufen lassen und muss dann spät am Abend die Wäsche aufhängen. Außerdem haben viele Menschen keine eigene Waschmaschine, die Betroffenen müssen die Wäsche an ihrem Waschtag erledigen und solchen falls wird es oft vorkommen, dass eine Verlegung der Waschzeit schlicht nicht praktikabel ist, man denke an die Hausordnung.
Außerdem, und dass kann man auch nicht vernachlässigen, sprechen wir nicht von einem „Hoch- und Niederterif“ mit niedrig festen und für die Kunden planbaren Zeiten, der Strompreis wird im Minutentakt abgerechnet und an der Börse kann der Strompreis nach der Inbetriebnahme steigen oder fallen. Dabei sind auch extreme Preissprünge denkbar, immerhin wurden in jüngster Vergangenheit an der Strombörse bis über 100.000 € pro MWh fällig. Klar, diesen Preisspitzen lagen Fehler im System zugrunde, aber niemand spricht davon, dass die Regierung plant, dass Kunden vor solchen Extremereignissen geschützt wären und wenn so ein Ereignis eintritt, dann kann für die Endverbraucher ein Waschgang wirklich schmerzhaft teuer werden.
Jedenfalls werden die flexiblen Stromtarife für die überwiegende Mehrheit der Kunden nichts Gutes bringen, sondern bei deutlich höheren Preisen den Komfort mindern. Angesichts dieser Überlegungen würde ich empfehlen, dass wir Verbraucher uns nicht von Werbung in Hochglanzprospekten blenden lassen, welche flexible Strompreise über den grünen Klee loben, sondern dass wir Worst-Case-Szenarien und deren Wahrscheinlichkeit betrachten und so unser Risiko einschätzen.