Kürbisschnitzer schrieb am 22.08.2021 09:49:
Was also soll das Geschwurbel von einer "existentiellen Wichtigkeit" der Freiheit von Bevormundung?
So wie du redet ein Sklave: Weil ich ein Sklave bin, sollte niemand mehr von Selbstbestimmung reden dürfen.
Das ist schlichtweg unaufgeklärtes Denken:
Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Das Leben ist Sklaverei, folglich muss es auch die Sklaverei sein, die meinem Leben einen unerschütterlichen Sinn verleiht. Anders als in Sklavenkategorien sollte nicht gedacht werden.
Aufgeklärtes Denken geht anders:
"Das Prinzip der Selbstbestimmung wurde in der Philosophie der Aufklärung ausdrücklich formuliert und war zunächst ein individuelles Recht, eng verbunden mit dem Kantischen Begriff der Mündigkeit."
https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstbestimmungsrecht_der_V%C3%B6lker
Zumindest deklaratorisch hat sich das aufgeklärte Denken durchgesetzt:
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist eines der Grundrechte des Völkerrechts.
Als Kind bist du unmündig. Von deinem Chef kannst nur du dich selbst befreien. Parteien, die eine Regierung stellt, welche dich bevormunden will, statt Freiheitsrechte durchzusetzen, kannst du im Kollektv als Staatsbürger abwählen.
Bevormundende Verträge können jederzeit gekündigt werden. Die Einmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten ist zurückzuweisen.
Beim Kapitalismusproblem hast du Recht. Das Machtungleichgewicht, das der Kapitalismus zwischen dem Kapital und der übrigen Bevölkerung produziert, ist die Bombe, die irgendwann mal knallt. Dann wird das Problem nur noch revolutionär zu lösen sein. Theoretisch ist das von Marx schon vorgedacht und in der Sowjetunion und in China wurde versucht die Konsequenz zu ziehen. Beides extreme Fehlschläge.
Aber das ist ein anderes Thema. Das Thema heißt Asylrecht. Deine Antwort darauf ist etwa folgendermaßen zusammenzufassen: Weil ich ein Sklave bin, ist es nur legitim, dass fremde Bevölkerungsgruppen in meinen Lebensraum eindringen und sich an meiner Ausplünderung beteiligen. Als Sklave ist die Ausplünderung ohnehin mein Schicksal.
Solch eine Sklavendenke und solch ein Sklavensprech ist meine Sache nicht.