Mit "primitiv" war ein Geschichtsbild gemeint, dass nur Handlungen von Personen und Gruppen betrachtet und aus deren Abfolge Geschichte erfassen will. Das ist zwar in bestimmten Historikerkreisen üblich, lässt aber der Interpretation nach Gusto alle möglichen Varianten zu. Das ist dann Propaganda.
Die Ereignisse in den "Revolutionen" des 20. Jahrhundert allein daran festzumachen, ohne die sozialen Ursachen, die dazu führten, zu berücksichtigen, ergibt ein verzerrte Bild. War 1917 nur Lenin am Werke oder gab nicht doch die soziale Lage der Arbeiter und Bauern Anlaß zur Revolte? War die unberechtigt? Entstand nicht daraus die Revolution? Hat nicht doch die imperialistische Intervention die Hauptschuld, was dann in Folge geschah?
Man kann Geschichte nicht aus dem historischen Zusammenhang nehmen.
Äußerst tragisch, aber auch historisch logisch war der Beginn der Revolutionen aus "asiatisch despotischer Produktionsweise", wie Engels einst schon befürchtete. Denn diese bringt auch despotische Politik, Organisationen und Politiker zwangsläufig mit sich. Das Ergebnis haben wir im Leninismus /Stalinismus. Aber das war nur die Reaktion auf die unsozialen kapitalistischen Verhältnisse, nicht die Ursache. So ist auch der Maoismus zu erklären, wobei die repressiven Gewaltregimes sich zur Sicherung der Diktatur der sich kommunistisch nennenden Parteienbanden vorrangig gegen die Arbeiter und Bauern richtete, zynisch unter dem Vorwand, deren Interessen zu vertreten. Daher kann man in dem Geschehen nicht von Sozialismus und Kommunismus sprechen. Diesen Ideen wurde ein Bärendienst erwiesen und sie für lange Zeit und viele Menschen unannehmbar gemacht.
Diese fatale Entwicklung war schon zu Zeiten von Marx begonnen worden, als bestimmte Kräfte unter den Revolutionären anfingen, auf gewaltsamen Umsturz zu setzen, weil sie die Theorie aus dem "Kapital" abzuleiten, die Revolution als einen Umbruch der Produktionsweise ermittelte, auch angesichts der prekären Lage der Arbeiter nicht sehen wollte und in Lenin, Stalin und Mao ihre Vollendung fanden.
Historisch ist das Ausdruck der Wellenbewegung aller sozialen Umwälzungen, sie fahren oft an die Wand, bringen aber den Prozess ein Stück weiter.
Das ist der Unterschied zu dem Faschismus, der letztendlich nur die Kapitalinteressen bedient.