Das überwiegend rechtskonservative Haltungen unter Flüchtlingen aus mehrheitlich islamischen Ländern zu erwarten sind, darf eigentlich niemanden überraschen. Alles andere wäre weltfremd.
Es ist trivial, zu wissen, dass nicht alle Menschen aus einem Kulturkreis gleich sind und es in diesem Fall auch durchaus liberale Einstellungen gibt und das mag ein lauteres Motiv sein, um dem Generalverdacht entgegen zu treten.
Es ist aber ganz gewiss kein Grund, alles nieder zu brüllen und für fremdenfeindlich zu erklären, was seit Jahren eben vor diesen rechtslastigen Einstellungen in der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland warnt. Dazu müsste man ja nicht mal persönliche Erfahrungen gemacht haben oder in entsprechenden Ballungsgebieten, wie Berlin oder NRW, leben, um sich z.B. darüber zu informieren, wie die islamistischen und nationalistischen türkischen Parteien AKP und MHP hier in Deutschland abschneiden.
Es hat in diesem Land in den letzten beiden Jahren überhaupt keinen Rechtsruck gegeben und echte fremdenfeindliche Einstellungen sind in jenem niedrigen Prozentbereich vertreten, wo sie seit Jahrzehnten verharren (Wobei die Entwicklungen im Osten nach der Wiedervereinigung da einen eigenen Weg eingeschlagen haben mögen).
Es hat aber durchaus eine Auseinandersetzung zwischen Menschen gegeben, welche gegen rechtskonservative und faschistische Haltungen vorgehen, ganz gleich welcher Herkunft die Menschen sind, welche sie vertreten und zwischen jenen, die Menschen mit selbst den faschistischsten Haltungen beschützen, weil sie einen Migrationshintergrund haben. Letzteres hat man mal "positiven Rassismus" genannt. Ich weiß allerdings nicht, was daran positiv sein soll.
Ich hoffe jedenfalls, dass diese Umfrage zumindest manchen mal einen Anreiz gibt, darüber nachzudenken, welche Haltung sie eigentlich selbst vertreten und dass sie eventuell ein falsches Bild davon haben könnten.