Aus meiner Sicht wäre der Studienbefund völlig okay, wenn er repräsentativ wäre! Was er leider kaum ist, da in der Breite viel zu optimistisch: "26 Prozent mit Hochschulabschluss, 28 Prozent mit Abitur".
Die relative Wertedifferenz im Vergleich zum Durchschnittsdeutschen war zu erwarten, denn die Werte eines Asylsuchenden fallen schließlich nicht vom Himmel, sondern formten sich im Herkunftsland über lange Jahre, entspringen also dem Wertekonsens innerhalb einer Diktatur mit wenig Meinungsfreiheit.
Unabhängig vom Ausbildungsniveau könnte der Chemnitzer Psychologieprofessor Heiner Rindermann aktuell recht haben, sollte sich dann aber auch an einer Begründung für seine Behauptung versuchen. Wie die linke Landtagsabgeordnete Susanne Schaper zu Recht bemerkte, darf der IQ überhaupt nicht von der Rasse (oder auch dem Geschlecht) abhängen, weil er genau dies definitionsgemäß nicht soll.
Als relativ kulturunabhängiger IQ-Subtest gelten einzig die sog. Raven-Matrizen, die Ethnologen daher gern neu entdeckten Steinzeitmenschen vorlegen (https://de.wikipedia.org/wiki/Progressive_Matrizen).
Nach den klassischen Intelligenzmodellen nimmt die sog. kristalline Intelligenz sogar bis ins hohe Alter zu, wodurch sich selbst der altersbedingte Rückgang der sog. fluiden Intelligenz (bereits ab dem dritten Lebensjahrzehnt) überkompensieren lässt. Allerdings benötigt Intelligenzentwicklung stets Anregungen von außen, und bekannt ist beispielsweise, dass schon kurzzeitige relative Deprivation, etwa im Zuge eines Krankenhausaufenthalts, den gemessenen IQ um gut fünf Punke sinken lässt. Schutzsuchende befinden sich nach Flucht und Lager sicher nicht in einer Lebenssituation, in der sie ihren maximalen Intelligenzquotienten abrufen könnten. Wie bei Deutschen wird er im Mittel bei ca. 100 liegen, doch ist das Bildungsniveau selbst bei formal identischem Ausbildungsabschluss vermutlich nicht vergleichbar.