Wenn Sie äußerst selbstbewusst konstatieren, dass meine Feststellung, dass der IQ definitionsgemäß ein rassenunabhängiges Konstrukt darstellen sollte, für "einfach schwachsinnig" halten, so ist dies nur meinem grenzdebilen IQ geschuldet – sorry! Dennoch habe ich recht. In der (wissenschaftspolitischen) Forderung liegen wir gar nicht weit auseinander, denn Kulturunabhängigkeit wünschen Sie sich ja auch vom idealen IQ-Test, Sie hätten lediglich gern rassische bzw. genetische Differenzierungsoptionen bei der Interpretation von IQ-Testergebnissen. Warum interessieren Sie zur Frage Gene statt etwa Kultur?
Das ist eben keine wissenschaftliche Frage, sondern eine zutiefst politische! Die größten genetischen (systematischen) Differenzen wird man beim Menschen zwischen den Geschlechtern finden, und nicht zwischen Rassen oder Ethnien. Warum also werden IQ-Tests so konstruiert, dass deren Ergebnis für Männer und Frauen zwar in Subtests (in der zentralen Tendenz) unterschiedlich sein darf, aber Mittel- und Medianwerte der zwei Geschlechter für den Gesamttest am Ende deckungsgleich liegen müssen?
Antwort: Männer und Frauen sollen in unserer Gesellschaft im Schnitt als gleich intelligent gelten, egal ob sie dies in Wahrheit tatsächlich sind oder nicht. Und ebenso sollte man es bei Rassen oder Ethnien halten, denn IQ-Tests sind letztlich nur eine recht willkürliche Zusammenstellung von Aufgaben, deren Bewältigung eine (gesellschaftsabhängige) Prognose für Erfolg bieten soll; es geht um einen Prädiktor!
Und ohne für solche Fragen Experte zu sein, halte ich Ihre Selektionsthese für wenig durchdacht. Zum einen könnten unterschiedliche Selektionsbedingungen sehr wohl zu gleichen IQ-Mittelwerten in zwei getrennten Populationen führen, die es historisch zwar unterschiedlich, jedoch im Ergebnis dann eben ähnlich schwer hatten, und zum anderen haben Degeneration und IQ-Mittelwerte wenig miteinander zu tun. Wenn man zum Beispiel Nobelpreisträger menschenrechtswidrig zu Verwandtenehen zwänge, um eine höherwertige Rasse zu züchten, wer weiß... – und Fehlschläge kämen halt ins nette Pflegeheim.
Zurück zu Ihrer Syrer-These. Warum sollten gerade die dümmeren nach Deutschland gewandert sein, was doch zweifellos eine zwar riskante Reise, aber bei Ankunftserfolg intelligente Entscheidung war? Und verlässlich messen könnte man deren IQ nur mit einem syrischen, an Syrern geeichten IQ-Test.
Vermutlich erklärt unseren Dissens eine unterschiedliche Rezeption des (politischen) Konstrukts IQ.