Ich möchte hier nur kurz an einige Dinge erinnern:
Zum einen gibt es kaum männliche ukrainische Flüchtlinge, weil denen die Ausreise verboten wurde, um sie ggf. in die Armee zu zwingen. Zum anderen ist der Angreifer in diesem Fall ja ein 'Böser', die Ukrainer die 'Guten', und natürlich helfen wir den 'Guten'. Wie im Artikel angedeutet, sind die anderen Flüchtlinge oft die Opfer der 'Guten' (USA, etc.) - und nicht selten sind die Länder, aus denen die Wirtschaftsflüchtlinge kommen, Opfer von westlichen Konzernen, (neo)kolonialer Ausbeutung, instabilen Regierungen (tw. Regmechange) - somit fallen 'unsere' Taten, 'unsere' Politik uns wieder auf die Füße. Oft sind diese Fluchtursachen Ergebnisse von Ereignissen, die schon Jahrzehnte (oder länger) zurückliegen. Als normaler Bürger können wir leider kaum was dafür, deshalb 'unser' in Anführungszeichen.
Ich kann mich auch noch an einige Aussagen am Anfang der Krise erinnern, weshalb Ukrainer willkommener waren und mehr Mitleid erfuhren: da wurde von 'kultureller Ähnlichkeit' geredet, ein Reporter der BBC sagte sogar 'blond und blauäugig' - ein gewisser rassistischer Unterton scheint also schon mitzuschwingen.
Achso, soweit ich mich erinnern kann gab es mal eine Begründung dafür, warum fast nur männliche Asylsuchende aus Syrien usw. stammen: sie überstehen noch am ehesten die Strapazen der langen Reise und senden ihr hier verdientes/erhaltenes Geld an ihre Verwandtschaft. Inwieweit das zutrifft kann ich nicht beurteilen, aber es klingt einigermaßen plausibel.
Unterm Strich haben alle Flüchtlinge und Hilfesuchenden (ihre) gute Gründe, zu uns zu kommen - der Grund sollte allerdings keinen Unterschied in der Bahandlung machen, was gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes verstößt. Aber das wird offenbar gern 'übersehen', sofern die Hilfesuchenden ein bestimmtes Narrativ bedienen sollen. Meiner Meinung nach werden die ukranischen Flüchtlinge propagandistisch instrumentalisiert und damit ein zweites Mal Opfer.