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  • 12haf

408 Beiträge seit 24.01.2002

Re: Wie kommt man auf so einen Blödsinn?

Naja, die Erwerbslosenquote m. MH ist dopplt so hoch wie bei Bio-D, das ist nicht sehr gering.

Eine Erwerblosenquote von 3.9% von Menschen mit Migrationshintergrund ist nicht hoch. Würden wir nun noch die soziale Lage beim Vergleich von Bio-D und Deutschen mit MH mit berücksichtigen, dann wäre der Unterschied wahrscheinlich verschwindend gering.

Ich lebe in einer Stadt in BW wo rund 40% der Einwohner einen MH haben - in meinem Stadtteil sogar fast 60% (inkl. Spätaussiedler). Migration funktioniert und ohne diese Menschen würde BW nicht mehr funktionieren (nur nebenbei, meine Genanalyse macht mich so arisch wie man nur sein kann, nahezu 0% genetischer MH).

In BW ist der Anteil der Menschen mit MH fast 34% (3), die Arbeitslosenquote liegt 2022 bei 3.5%.
Als Kontrast, es gilt (4, 3):

B-Land Anteil MH Arbeitslosenquote --------------------------------------------- BW 34% 3.5% TH 8% 5.9% ST 8% 7.1% MV 8.1% 7.3%

Im Schnitt haben diese Ost-Bundesländer eine fast doppelt so hohe Arbeitslosenquote wie BW und kaum Menschen mit MH. Diese Länder erhalten Mrd-Beträge über den Länderfinanzausgleich aus BY (26% MH), BW (34% MH) und HE (34% MH).

Seltsamerweise gibt es nicht Millionen von Twitter Beiträge von Menschen mit MH die sich darüber beschweren die "arbeitsscheuen Brüder im Osten alimentieren zu müssen" - die Stichworte dafür z.B. soziales Gemeinwesen und Wertesystem, Sozialstaat und Solidarität (dass dies vielen am Ar... vorbei geht, ist mir auch klar).

Leider hast du die wesentliche Gruppe vergessen, wenn es um die Erwärbstätigkeit von Flüchtligene in D. geht.
Die Arbeitslosenquote von Ausländern in Deutschland beträgt aktuel saftige ~15%

Da bringst du nun Sachen durcheinander. Was fällt denn unter "Ausländer in D"? Einfach alle Menschen die keine D Staatsbürgerschaft haben. Das sind vorrangig Menschen aus anderen EU-Staaten, die aufgrund der Arbeitnehmerfreizügigkeit in D leben.

Von den 11,4 Millionen Ausländern, die Ende 2020 in Deutschland lebten, hatten sehr viele eine EU-Staatsbürgerschaft: 42,8 Prozent oder auch 4,9 Millionen Personen. Die nach Staatsangehörigkeit größte ausländische Gruppe sind die knapp 1,5 Millionen Türken. Relativ neu ist der hohe Anteil von Ausländern mit syrischer (7,2 Prozent).

Aber diese 15% Arbeitslosen liegen nicht alle dem Steuerzahler "auf der Tasche", denn es gilt (2):

Als Unionsbürger*in darf man auch in einen anderen Mitgliedstaat einreisen und sich dort zur Arbeitsuche aufhalten. Jedoch besteht dieses Recht zunächst nur für einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten, darüber hinaus nur, solange der Betroffene nachweisen kann, dass er weiterhin Arbeit sucht und begründete Aussicht hat, eingestellt zu werden (§ 2 Absatz 2 Nr. 1a Freizügigkeitsgesetz/EU). Grundsätzlich besteht während dieses Aufenthalts zur Arbeitssuche kein Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuche nach dem Sozialgesetzbuch II (§ 7 Abs. 1 Satz 2 lit. b SGB II, siehe weiter unten ausführlich).

Erst wenn der Anspruch auf SGB II erworben wurde, gibt es Bürgergeld - zurecht.

Die Zahl der Ausländischen Hartz 4 bezieher ist von 2016 mit 25% auf nunmehr 45% gestiegen! Das blendest du völlig aus....

Nein habe ich nicht. Hatte mehrfache geschrieben, dass die mehr als eine Million ukrainische Kriegsflüchtlinge, welche mit 66.5% (6) die höchste SGB II Quote haben und die Hauptursache für diesen Anstieg sind, ein Sonderfall sind.

Die bewusst in Kauf genommene Rezession in D macht es auch nicht besser und wenn wie in Italien Meloni hunderttausenden Italienern das Bürgergeld, ohne Jobaussicht, streicht (7), wird der Arbeitsdrang nach D sicherlich nicht geringer.

Genaue Zahlen für Fluchtmigration sind schwer zu finden. Aber laut der Bundesagentur für Arbeit sind noch immer über 50% der Geflüchteten aus Syrien (im Arbeitsfähigem Alter) von Hartz IV abhänig.

Die Beschäftigungsquote für Deutsche inkl. geringfügige Beschäftigung beträgt aktuell 70.3%. Für Menschen aus Syrien/Arabische Republik beträgt diese 38.3% (6).

Sicherlich kein Grund für Jubel, aber in den Ost-D Ländern hatten wir mal teilweise fast 20% Arbeitslosigkeit (trotz der Millionen von Beschaffungsmaßnahmen). Diejenigen die Beschäftigung hatte erhielten Hungerlöhne (teilweise bis heute) und haben kaum in die Steuer- und Sozialkassen eingezahlt - D ging nicht unter.

Dagegen sind 247806 arbeitslose Syrer (6) kein echtes Problem.

Der Ökonom Bernd Raffelhüschen bezifferte die Kosten eines Flüchtlings auf 450.000€ für die Steuerzahler.

🤣 Raffelhüschen und Hans-Werner UnSinn die Experten für unterkomplexes Denken.

Es entstehen Kosten für Infrastruktur, Unterbringung, Kindergärten, Schulen,... was ist das Gegenstück zu den Kosten des Staates? Richtig, Einnahmen. Wer nimmt etwas ein? Das Bauunternehmen das Infrastruktur, Kindergärten, Schulen errichtet, die Lehrer und Kindergärtnerinnen, die Lebensmittelhändler wo Flüchtlinge einkaufen, Telefonunternehmen, Sicherheitsfirmen...

Die Ausgaben des einen (Staat) sind die Einnahmen des anderen - so funktioniert eine Volkswirtschaft. Die angeblichen 450000€ verpuffen nicht in nichts, sie erhöhen z.B. das Bruttoinlandsprodukt und sind Einnahmen der privaten Wirtschaft.
Anders als die jährlichen 50 Mrd (+ 100 Mrd Sonderausgaben) für Rüstung, zahlt sich die Investition in Menschen langfristig aus.

Ansonsten wäre D nach Aufnahme von 12-14 Mio Vertriebenen, Millionen von "Gastarbeitern", rund 4.5 Mio Spätaussiedlern und Russlanddeutschen, Millionen von Flüchtlingen und dem Zusammenschluss mit 16 Mio fremden Menschen, nicht da wo es heute steht in Europa.

(1) https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61631/auslaendische-bevoelkerung-nach-staatsangehoerigkeit/
(2) https://www.bmas.de/DE/Europa-und-die-Welt/Europa/Arbeiten-innerhalb-der-EU/Mobilitaet-innerhalb-der-EU/arbeitnehmer-freizuegigkeit.html
(3) https://www.statistik-bw.de/BevoelkGebiet/MigrNation/MZ-DE-Ph-Migr.jsp
(4) https://www.statistik-bw.de/Arbeit/Arbeitslose/AL_arbeitslosenQuote.jsp
(6) https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?nn=1479694&topic_f=migrationsmonitor
(7) https://www.fr.de/wirtschaft/buergergeld-italien-sozialhilfe-protest-meloni-regierung-neapel-afd-92434832.html

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