Re: Wie kommt man auf so einen Blödsinn?

Berlin ist auch ein Ost-Bundesland und hat eine Arbeitslosenquote von 9,1% und erhält mit 3.6Mrd€ den höchsten Beitrag über den Länderfinanzausgleich.

Ja, und in Bremen sieht es nicht besser aus. Deine Logik war: Erwerblosenquote bei Menschen m. MH doppelt so hoch wie bei Bio-D, sehr sehr schlecht (4% statt 2%).

Wenn man dies als Maßstab anlegen würde, dann hätten wir ein riesige Probleme mit vielen Bundesländern und die Wiedervereinigung hätte es nicht geben dürfen.

Demnach beziehen 21,3% der Ausländer Sozialleistungen (8,6% für Bio-D). Du hast recht, es sind nicht 15% die dem Steurzahler "auf der Tasche liegen", sondern 21,3%.

Der Bürgergeldbezug lag unter den "Asylherkunftsländern" bei 45,5% und bei ukrainischen Flüchtlingen bei den genannten 65,6%.

Der Ausgangspunkt der Diskussion war, dass alle Flüchtlinge dem Staat auf der Tasche liegen und sich dies nicht ändern würde. Aus den anerkannten Asylstellern oder langjährig Geduldeten werden letztlich Migranten und schließlich (und deren Nachkommen) Menschen mit MH.

In deinem verlinkten pdf heißt es:

Im Vergleich dazu ist die Arbeitsloenquote von Ausländern mit 13% fast 8mal so hoch wie von BIO-D (also 4 mal höher als im deinem vergleich von OST zu WEST)! Auch ist die Zahl über die letzen 20 Jahre relativ konstant und hat sich im gegesat zu OST-D nicht gravierend reduziert ab 2005

Auf lange Sicht gesehen ist die Beschäftigungsquote von Menschen mit MH (egal ob selbst oder die Eltern ehemals Arbeitsmigrant oder Flüchtling waren) entscheidend.
Da sind wir unterschiedlicher Ansicht, für mich sind die Zahlen dazu positiv.

Was ist z.B wenn die Gemeinde die geplaten Investionen anstelle für das Schulgebäude in die Unterkunft von Flüchtlingen investiert, ist das dann postiv oder negativ für die Wirtschaft?

Für die Wirtschaft ist es unerheblich, die Ausgaben der Gemeinde sind die Einnahmen der privaten Wirtschaft.

Die Ausgaben des einen (Staat) sind die Einnahmen des anderen - so funktioniert eine Volkswirtschaft.

Sie fehlen an andere Stelle, das sieht man z.B. an der maroden Infrastur im Land....

Wenn gewollt, liegt das Geld für Infrastruktur morgen auf dem Tisch. Oder woher denkst du kommen die zusätzlichen 100 Mrd für die Rüstung oder zusätzlichen 200 Mrd für den "Doppelwumms" oder zusätzlichen 440 Mrd Ausgaben während der Pandemie (1)?
Alles Ausgaben die nicht im Haushalt stehen und für die es keine Einnahmen gibt.
Der Staat schöpft sein eigenes Geld über die Zentralbank. Wir erlauben uns nur die Perversion, dass die Geschäftsbanken dazwischen geschaltet werden, diese das Geld bei der Zentralbank schöpfen und im Tausch für Anleihen des Staates, das neu geschöpfte Geld an den Staat weitergeben (und die Geschäftsbanken für "Nichts" Zinsen erhalten).

Ja, mir ist klar, dass so eine Finanzierung nicht unendlich fortgeführt werden kann. Aber Länder wie Japan mit einer Staatsschuldenquote von 260% zeigen, dass der Spielraum enorm ist.
Praktisch jeder Baukredit ist neu geschöpftes Geld und nicht verliehene Spareinlagen. Die Geschäftsbank schöpft den Baukredit bei der BZB/EZB und zahlt das vorher nicht existente Geld aus.

komisch, das BIP stagniert und die Wirtschaft meldet negative Wachstumsraten obwohl wir diese und letztes Jahr mehr als1 Million Flüchtlinge aufgenommen haben.

Was ist daran komisch? Ohne die Waren- und Dienstleistungen für 1 Mio Flüchtlinge, wäre das BIP einfach noch etwas geringer ausgefallen.

Aber klar , Hans-Werner Sinn, ... haben natürlich alle kein Plan und das IFO-Institut verzapft auch nur Blödsinn...

Was Prof Unsinn verzapft ist meist Blödsinn
- die Hysterie über die Target2-Salden. Die es nur gibt, weil D nicht auf nationale Bundesbanken verzichten wollte.
- völlig falsch und widerlegte Studie zu E-Autos
- Studie zur Klimatransformation mit Berechnungen der Kosten wenn D 100% Windstrom oder 100% Solarstrom als Ziel hätte (was keine Sau anstrebt) und kommt so auf eine absurd hohe Zahl an zu bauenden Windräder...

Zu den 450000€ "Kosten" eines Flüchtlings.
Die Wiedervereinigung hat etwa 2000 Mrd € gekostet (Infrastrukturinvestitionen, soziale Unterstützung, Arbeitslosen- und Rentenversicherung, Entwicklungsprogramme,...).
Sind wir großzügig und nehmen an dass von den 16 Mio Ostdeutschen nach der Vereinigung 66% erwerbstätig waren (also nicht in Rente, arbeitsunfähig, kindererziehend oder arbeitslos).
Nach Prof Unsinn müsste also jeder der grob 10 Mio (real wahrscheinlich eher 6 Mio), im Durchschnitt fast 40 Jahre alten, arbeitenden Ostdeutschen 200000 € erwirtschaften, damit die Kosten der Wiedervereinigung gegenfinanziert sind - völlig illusorisch, also keine Wiedervereinigung.
Das ist der Schwachsinn den Prof Unsinn verzapft (nur eben in Bezug auf Flüchtlinge und ignoriert die volkswirtschaftlichen Effekte vollkommen - Ausgaben des einen, sind Einnahmen des anderen).

Als ein Land mit einem der höchsten Steuern- und Abgabenlast in Europa und trozdem massivem Investitionsstau in die Infrastruktur? Als ein Land mit dem größten Niedriglohnsektor in Europa?

Habe kein Problem mit einer hohen Abgabenlast, wenn diese gerecht verteilt sind.
Den Niedriglohnsektor haben wir Rot-Grün von 1998-2005 zu verdanken. Sowie Absenkung des Spitzensteuersatz, Senkung der Körperschaftssteuer, Einführung von Leih- und Werksarbeit, steuerfreie Unternehmensverkäufe, weitere Schwächung der Umlage-finanzierten Rente, ALG II, Reduzierung der Leistungen der gesetzl. KV...
Dies wurde von den folgenden Regierungen weiter verschärft und fortgeführt, bis heute.

Dies sind die riesigen Verteilungsprobleme die wir in D haben.
Dagegen verblassen Migration und Flüchtlinge. So wie wir beide unsere Zeit damit verschwenden über Flüchtlinge zu diskutieren, satt z.B. darüber wie eine Gesellschaft die "Entstehung von Milliardären" verhindert, die mit ihrer Macht ganze Staaten gefährden.

(1) https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/corona-massnahmen-kosten-bund-deutschland-100.html