Selbst wenn man den Zahlen Glauben schenken möchte, dann gäbe es Diskussionsbedarf.
Zunächst "Fachkräftemangel": wie hat sich das Gehalt des Pflegepersonals oder der Lehrerinnen und Lehrer in den letzten 10 Jahren entwickelt?
Würde sich "Mangel" nicht genau daran festmachen können? Aber gut, das wäre ein anderes Thema.
(Wohnungsmangel: Mietpreise in den letzten 10 Jahren um 60% gestiegen ... wäre so ein Hinweis auf Mangel.)
Aber gehen wir davon aus, dass Arbeitskräfte gebraucht werden - der Begriff "Fachkräfte" sagt nur aus, dass Arbeitskräfte für bestimmte Bereiche gebraucht werden.
Ist wirklich auch nur annähernd abzusehen oder hat es sich seit 2015 abgezeichnet, dass die Menschen diese Lücke füllen können und wollen?
Warum sollte ein Syrer, der sich perfekt integriert, die Sprache erlernt und Lernwillig ist, seine Bestimmung darin sehen, als Busfahrer oder Bäckereifachverkäufer eher unterdurchschnittlich zu verdienen?
Gibt es Statistiken, wie hoch der "Output" von "Fachkräften" seit 2015 ist - wenn nur die Gezählt werden, die am Ende auch eine Arbeitserlaubnis bekommen können?
Trotz des Zuzugs werden Pflegekräfte in Brasilien angeworben. Wieso ist das so?
Aber selbst dann: die gezielte Anwerbung ist eben eher "erfolgsversprechend", als darauf zu hoffen, dass aus dem Pool der Asylbewerber zufällig die "richtigen" Fachkräfte dabei sind.
Und GANZ wichtig: das, was hier im Artikel unter "Flüchtlingsstrom" beschrieben wird (ich teile übrigens die Auffassung, dass das Wording auf gezielte Entmenschlichung hinausläuft!) ist NICHT und kann NICHT die Lösung des Arbeitskräftemangels sein.
Dieses Problem müsste gezielt (siehe Pflegekräfte aus Brasilien) angegangen werden.
Weil, Flüchtlinge würde man doch auch dann aufnehmen, wenn kein Fachkräftemangel herrschen würde?
Wieso also dies "Vermischung" oder der dämlich Versuch, das eine mit dem anderen zu rechtfertigen?
Gruß
Agenor