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  • Luc Mareau

mehr als 1000 Beiträge seit 25.09.2006

Zweierlei ist bemerkenswert

In aller Kürze, ich möchte eigentlich mit der Arbeit loslegen.

Zweierlei ist bemerkenswert: Erstens kommen die Menschen auf der Flucht in diesen Metaphern als Menschen gar nicht vor, sondern nur als Teil einer amorphen Masse.

In der Überschrift steht "Flüchtlingsfluten". Kann man sich unter "Flüchtling" etwas anderes als einen Menschen vorstellen? Wieso kommt er also zur Behauptung, Menschen würden in dem Begriff nicht vorkommen? Nur weil nicht wörtlich "Mensch" drinsteht?

In "Flut" selber kommt "Mensch" sicherlich nicht vor, aber deshalb wird es ja um "Flüchtlings" ergänzt. Und Metaphern haben es ausserdem nunmal so an sich, Begriffe aus dem einen Bereich auf andere zu übertragen wo sie dann wörtlich natürlich nicht mehr passen.

Und noch etwas zum Begriff an sich: Ich bin ja neuerdings im Nachbarland untergebracht, und wenn ich auf Wikipedia lese, dass der Anteil der Deutschen in der hiesigen Stadt bei 25% liegt, dann sehe auch ich mich durchaus Teil einer Flut. Habe ich kein Problem mit dem Begriff.

Eine Flut kann durchaus auch positiv sein. Wenn ich mich recht erinnere, war die Flut am Nil in Ägypten gerne gesehen.

In Gefahr und bedroht scheinen nicht sie,

Ich vermag tatsächlich nicht zu erkennen, welcher Gefahr sie für Leib und Leben in ihrer Heimat ausgesetzt sind, dass sie um den sprichwörtlich halben Erdball fliehen müssen.

Dass das alles vom Staat politisch Verfolgte sein sollen, kann ich auch nicht so recht glauben, insbesondere bei angeblich Minderjährigen.

sondern diejenigen, auf die sich jene elementaren Naturgewalten hinbewegen

Ich sehe durchaus eine Gefahr bespielsweise für das Sozialsystem, welches irgendwann nicht mehr finanzierbar ist. Insbesondere bei der zunehmenderen wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit Deutschlands.

Zweitens legen diese sprachlichen Bilder der Schicksalhaftigkeit nahe, dass "wir" damit gar nichts zu tun hätten und jedenfalls nicht verantwortlich wären, zum Beispiel für Fluchtursachen.

Ja, nur wir sind immer schuld. Es kann natürlich nicht an der Mentalität der Leute liegen, dass es dort einfach nicht vorangeht. Im Gegensatz zu den asiatischen Staaten, die ebenfalls von Kolonialismus betroffen waren. Und wenn es doch die Mentalität ist, dann haben bestimmt wir das den Leuten beigebracht, so zu sein.

Sehr interessante Ansichten dazu in diesem Video, ich hoffe der Ersteller als Dunkelhäutiger darf so etwas berichten:

https://www.youtube.com/watch?v=N61gq84v7qI

Fluchtursachen Bekämpfen? Sollen wir das ändern und in den Herkunftsländern wieder die Zügel in die Hand nehmen, sprich den Kolonialismus wieder einführen?

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