ynnocja schrieb am 26.11.2022 12:12:
Gewalt erzeugt Gegengewalt. Die allgemeine Erkenntnis zeigt, dass friedliches Engagement, handgemalte Schildchen und naive Protestgesänge leider gar nichts bewegen. Lippenbekenntnisse der Politik bestenfalls, aber dabei ist es auch bisher geblieben. Denn die Produzenten der Zerstörungsmaschinerie sind verantwortlich für die Verwüstung des Planeten und der Lebensgrundlagen und genau das stellen die Aktivist:innen an den Pranger. Das ist ihr gutes Recht und eine demokratische Gesellschaft hat das auszuhalten. Deshalb muss Sand ins Getriebe der monetaristischen Konzerne, ansonsten werden die Zerstörer und Ausbeuter des Planeten genauso weitermachen wie bisher. Neoliberale Konzernpolitik, kriminell, destruktiv, Steuer optimiert und korrupt, dient nur der eigenen Profitmaximierung und entzieht sich jeder gesellschaftlichen Verantwortung. All das im Einvernehmen mit schmierigen Politikern, scherfälligen Behörden und dickfelligen Gerichten. Wegschauen heißt Dulden und letztlich Mitmachen. Da frage ich all die Ignoranten und Falschversteher in unserer dumpfen abgestumpften Gesellschaft, wo sehen Sie denn bei dieser Zerstörungsorgie die Staatsgewalt, wo bleibt denn da Ihre Aufregung und die Empörung? Sie regen sich auf, dass ein paar Aktivist:innen mit milden Urteilen davonkommen, dabei aber bleiben Schwerkriminelle, Sklaventreiber, Ausbeuter, Tierquäler, Unterdrücker und Lebensraum-Verwüster in aller Regel unbehelligt von jeder strafrechtlichen Konsequenz, denn es geht um Gier, Profit und die ach so hoch gelobten Arbeitsplätze, die in vielen Fällen ebenfalls prekäre Ausbeuterjobs sind. Dort sind die eigentlichen "Terroristen" zu finden und gegen diese Gesetzesbrecher sollten Sie sich wehren, dann müssten Aktionen – von verzweifelten jungen Menschen, die ihre Zukunft noch vor sich haben – wie die hier genannten gar nicht mehr stattfinden. Die Prinzipien sind immer dieselben: Gier, Ausbeutung, Exploration, Sklaverei, Externalisierung, Machtstreben, Verdummung, Fundamentalismus und Missionierung. Konzerne, korrupte Politiker und schmierlappige Lobbyisten, deren Geschäftsmodell und inneren Werte auf solchen destruktiven Prinzipien basieren, sind die wahren Produzenten der Verwüstung des Planeten, sowie der gesellschaftlichen Spaltung.
Hmm, gut gebrüllt, Löwe.
Verstehe ich dich richtig? Mir liegt etwas sehr am Herzen, z.B. der Umstand, dass es am Freitag, kurz vor Ladenschluß, kein frisches Brot mehr bei unserem Bäcker gibt. So muss ich mit dem Plastikfraß aus der Kaufhalle vorlieb nehmen, was meiner Gesundheit und meiner wohlverdienten Work-Life-Balance nicht zuträglich ist
Als Protest stelle ich mich mit ein paar Gleichgesinnten und handbemalten Pappschildern vor die Bäckerei. Ich habe mir auch ein paar Protestlider einfallen lassen.
Der doofe Bäcker denkt aber gar nicht daran, den Backofen Freitag Nachmittag nochmal anzuwerfen.
Da ich mit friedlichem Protest nicht weiterkomme, werfe ich ihm wutentbrannt die Scheiben ein, akribisch darauf achtend, dass es keinen Unbeteiligten trifft.
Außerdem kappe ich das Elektro-Kabel in seine Backstube, um ein bisschen Sand ins Getriebe seines monetaristischen Verhaltens zu streuen.
Das darf ich doch jetzt auch? Oder?
Oder sollte ich vielleicht nicht doch vorher nochmal darüber nachdenken? Vielleicht wäre es zielführender, alle Kunden des Bäckers zu überzeugen, bei ihm nur noch zu kaufen, wenn er Freitag Nachmittag noch frisches Brot anbieten kann und ihn ansonsten auch Montag bis Donnerstag zu ignorieren?
Bedenke bei deiner Antwort, dass der Bäcker und seine Brote nur ein (zugegebenermassen hinkendes) Beispiel sind, du kannst hier gern jedes andere Anliegen stattdessen einsetzen, welches dir einfällt.