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  • tzefix

mehr als 1000 Beiträge seit 12.05.2010

Re: Mir gefallen die Aktionen der "Letzten Generation".

ananemona schrieb am 26.11.2022 08:53:

Da sich die Menschen nicht ändern - vor allem nicht innerhalb eines Kapitalismus, der zur Ersatzreligion geworden ist - wird sich dieser Planet einfach so lange erwärmen, bis es für die Spezies "Homo" zu ungemütlich wird. Dann wird die Zahl der Menschen so lange abnehmen, bis das Klima wieder zu einem Gleichgewicht kommt. Doch das wird Jahrhunderte dauern und eine wirklich "letzte Generation" ist darüber hinaus noch sehr lange nicht in Sicht. Aber vielleicht sind unsere Enkel oder Urenkel die letzte Generation, die eine weltumspannende, technisch hochstehende Zivilisation erleben.

Dieses angeblich ach so 'hochstehende' mutet nicht erst seit gestern befremdlich an.
Nein, Windräder sind damit nicht gemeint, auch nicht Solarpanele.

Als "technisch hochstehend" sollte auch nur rein technologisch verstanden werden. Damit ist der erreichte Stand an Technologie gemeint.

Edit:
Achso - das Ende der technologisch hochstehenden Zivilisation ist nicht das Ende der Menschheit. Die Menschheit macht einfach weiter - ob es auf dem technologischen Stand Anfang des 20. Jahrhunderts sein mag, auf dem Stand des Mittelalters, der Antike oder der Steinzeit, das ist egal, Menschen wird es dennoch geben. Und ich sehe das gar nicht als soo schlimm. Ein Mensch, der heute oder in Zukunft in eine steinzeitliche Gesellschaft geboren wird, für den wird diese Gesellschaft und die Welt um ihn herum so "normal" sein, wir die unsrige Welt für uns. Lediglich kürzer wird das Leben werden, aufgrund der fehlenden modernen medizinischen Versorgung. Aber auch das wird dann "normal" sein.

Kann es sein, daß es etwas naiv ist, zu denken, man könne mit Technologie alle gesellschaftlichen Probleme lösen?

Das ist in der Tat naiv. Technologie und Gesellschaft beeinflussen sich zwar gegenseitig, doch für eine gesellschaftliche Entwicklung ist eine Weiterentwicklung des Denkens notwendig. Und das geschieht seit einigen Jahrzehnten gar nicht mehr. Im Gegenteil, das Dumme und Primitive wird bejubelt.

. ( Wär's so, würdste ja auch nicht mehr monieren müssen, daß menschliche Gier "den Menschen" ( ich mag Verallgemeinerungen nicht, daher die Anführungszeichen) hindert, Vernunftwege zu beschreiten) Und das, was du so zu bejubeln scheinst, hat seine totalitären Schattenseiten.

Das was ich zu bejubeln scheine hatte in der VERGANGENHEIT seine totalitären Schattenseiten. Andererseits ist vernünftiges Verhalten bei Menschen fast immer nur mit Zwang möglich. Geistig in Unreife verharrend, sehen Menschen nicht selbst ein, was für sie gut ist. Beispielsweise haben Autofahrer erst dann den Gurt angelegt, als dieses durch Gesetze zum Zwang wurde.

Die heutige Ersatzreligion ist der Nutzerismus

Nutzerismus? Alle Probleme werden durch Technik gelöst? Dieser Standpunkt ist zwar oft erkennbar, aber als Ersatzreligion würde ich es nicht bezeichnen.

Eine Ersatzreligion ist etwas, dessen Glaube so sehr verfestigt ist, dass diese Religion nicht mehr in Frage gestellt wird. Gedanken jenseits dieser Ersatzreligion sind undenkbar.

https://www.heise.de/meinung/Der-Nutzerismus-Eine-Ideologie-mit-totalitaerem-Potential-7268404.html

Dieses sich freikaufen ggü. ärmeren Ländern, deren Rohstoffe für die äh ...'hochstehenderen Zivilisierten' weiterhin nutzbar sein sollen - ich halts eigentlich für zynisch. Erinnert an den Emissionshandel

Natürlich ist das zynisch. Da wirkt der unerschütterliche Glaube an den Kapitalismus. Der Markt wird es regeln - und da es uns auf der Gewinnerseite damit sehr gut geht, dürfen Zweifel nicht einmal gedacht werden. Denn dann wäre ja die bequeme Gewinnerseite in Gefahr.

Der in Bayern inhaftierte Ingenieur, über den Herr Pomrehn berichtet im Artikel, tut mir leid. Ich denk mir: Ist es nicht im Kleinen ebenso wie im Großen?
Die reichen ( Länder) nehmen, die kleinen( ärmeren Länder) zahlen die Zeche.
Im Kleinen ( innenpolitischen hirzulande) wird den Leutz weder ein auskömmliches Grundbasisgeld gegönnt, noch ein gübstiges ÖPNV-Ticket, und während man selber nicht im Mindesten an Verzicht denkt,macht man anderen Menschen scheinheilige Vorhaltungen darüber, wie sie zu sparen haben soll(t)en.

Soll man lachen 'ja mei so sind halt die Menschen' oder soll mans einfach nur noch widerlich und zynisch finden?

https://www.youtube.com/watch?v=hX8XZBxhHXQ.

Für mich ist das einfach nur Kapitalismus in Verbindung mit einer Demokratie, in der eben das Kapital das Sagen hat und kaum die Menschen. Die KFZ-Industrie wehrt sich schon immer gegen öffentliche Verkehrssmittel und deren möglicherweise niedrigen Preise.
Und im Kapitalismus nimmt man sich immer, was man bekommen kann - am Besten ohne oder möglichst wenig zu bezahlen. Da haben andere, ärmere Länder eben das Hintertreffen. Dort wird die menschliche Arbeitskraft zu Billigst-Löhnen verwertet. Der Markt regelt das.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.11.2022 12:59).

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