Tja, die Gelbfüßler sind schon manchmal ein merkwürdig Volk.
Normalerweise interessiert es ja auch nicht die Bohne, wenn irgendwelche Leute in der Republik einen kruden Quatsch machen. Sich mit Globuli betanken, die Notfalltropfen vom alten Bach nehmen oder für die bessere Ernte irgendwo einen Tierschädel vergraben. Gerade bei den Hinterwäldlern ist uns das alles ziemlich pumsig, solange nicht die Grundregeln unserer Gesellschaft über Bord geworfen werden.
Und Sachsen? Was interessiert mich Sachsen? Dorthin zu fahren dauert länger als nach Paris oder London. Und was die für Händel mit sich oder Berlin haben? Liegt ungefähr bei dem berühmten Sack Reis.
Nun platzen aber die Blasen und die Mitbürger dort haben auf einmal ein ernstes Problem mit ihren Hinterwädlern. Die Triage haben die dort schon praktisch an der Backe und ohne die Nothilfe wäre es dort schon längst ganz duster.
Wie gut, dass der Riese und die Nr.4 noch stehen und Intensivpatienten übernehmen können. Dort scheinen sich die Leute wohl am Riemen zu reißen.
In der DDR gab es eine praktisch gleichlautende Liste mit Pflichtimpfungen für Kinder. Aber wenn Eltern partout nicht wollten, haben sie unterschrieben und das Kind wurde nicht geimpft. Dann habe das Kind allerdings nicht in den Kindergarten gedurft. Zudem sei eine Ordnungsstrafe möglich gewesen, "das wurde aber nie gemacht in der DDR".
Der große Unterschied. Während es im Westen richtige Waldorf-Cluster gibt, die regelmäßig Masern-Party feierten, war es in der DDR schon immer heikel, nicht den Wünschen des Politbüros nachzukommen. So mancher hatte erst bei der Durchsicht seiner Stasi-Akte begriffen, warum ihm die Karrierechancen verwehrt wurden.