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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

"wegen des Klimawandels" ja nee, iss klar

Schlimmste Dürre in Norditalien seit 70 Jahren -> der von Menschen gemachte Klimawandel ist schuld. Aha. Und wer war an der Dürre vor 70 Jahren schuld? Am Co2 kann es kaum gelegen haben. Und wer war an den zahlreichen Dürren davor schuld?

Immer das gleiche. Egal od es regnet, schneit oder grad mal zu trocken ist. Gebetsmühlenartig wird den Menschen eingehämmert, dies läge am "vom Menschen gemachten Klimawandel". Dass alleine in der Aussage "schlimmste Dürre seit 70 jahren" bereits der Widerspruch enthalten ist, merkt keiner. Denn wenn solche Dürren vermehrt aufträten, dann hätten wir die schlimmste Dürre aller Zeiten. Und nicht eine, die es vor 70 Jahren auch schon gab.

Doch nun zur Ahr. Auch hier waren die Wasserstände historisch hoch. Natürlich darf auch hier der Hinweis nicht fehlen, dass daran alleine der vom Menschen gemachte Klimawandel schuld sei.

Leider unterliegt diese Argumentation einem simplem Trugschluss. Der Hochwasserstand ist nicht nur alleine von der Intensität und Dauer von Niederschlägen abhängig, er hängt maßgeblich auch von anderen Faktoren ab. Flußbegradigungen, Bebauungen, Brücken. Letztere wirken wie Stauwehre und können bei gleicher Wassermenge ein Hochwasser zu neuen Rekordständen aufstauen.

In der Arte Mediathek findet sich hierzu ein aufschlußreicher Beitrag, in dem Geographen der Uni Bonn die Wassermengen von 2021 mit denen des Hochwassers von 1804 verglichen haben. Ergebnis: es floss damals wie letztes Jahr in etwa die gleiche Menge Wasser pro Sekunde durchs Tal: 1.200 cmb / s.

Der (alleinige / maßgebliche ) Grund für die traurigen Höchstände ist nicht der Klimawandel, sondern ganz banal die dichte Bebauung im Schwemmland.

https://www.arte.tv/de/videos/106167-000-A/die-nacht-als-die-flut-kam/

So ab eine Stunde drei Minuten.

Wenn die Höhe eines Hochwassers auch von anderen Faktoren als dem Niederschag abhängt, dann gilt dies erst recht für Aussagen zu der Häufigkeit solcher Ereignisse.

Natürlich kommt es vermehrt in engen Tälern zu ständig neuen historischen Hochwasserständen, wenn das Tal immer weiter zugebaut wurde und wird und somit das Wasser durch künstliche Hindernisse aufgestaut wird. Würde man am Ende des Ahrtals eine Staumauer errichten, dann ergäbe dies ganz ohne Klimawandel einen neuen historischen Höchststand. Nichts anderes aber haben die Bewohner des Ahrtals in den letzten 200 Jahren getan.

Und nun mal ehrlich: Wie oft habe Ihr in den letzten Jahren davon gehört, dass solche Überlegungen in die Aussagen zu Hochwassern eingeflossen sind? Ich nicht ein einziges Mal.

Und dabei ist dies ein klassischer Stockfehler. Ein typischer Äpfel mit Birnen Vergleich. Früher die Hochwasser bei aufgelockerter Bebauung vs. heutige Hochwasser mit verdichteter Bebauung, vor allem im Überschwemmungsbereich.

Natürlich sind dies auch menschliche Einflüsse. Die wir aber im Gegensatz zum Klimawandel lokal lösen können und sogar müssen.

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