Vorausgeschickt - die Proteste der Bevölkerung in der Ostukraine gegen die Ergebnisse der Maidandemonstrationen waren Ausdruck einer legitimen demokratischen Auseinandersetzung und hätten sicher auch Wirkung in Kiev gezeigt. Doch Russland wollte die Ukraine weiter destabilisieren, um ihren Einfluss auf das "Brudervolk" zu behalten. Also wurden wieder nach dem bewährten Modell von Transnistrien & Georgien bewaffnete Geheimdienstagenten losgeschickt, um den politischen Konflikt militärisch auszuweiten.
Allerdings war die Resonanz unter der Bevölkerung bescheiden. Dies ging aus einem entsprechneden Aufruf des FSB-Agenten Girkin hervor, der den mangelnden Kriegswillen der Bevölkerung bitter beklagte. So musste er sich bevorzugt auf das Lumpenproletariat der Region stützen, die aus materieller Not heraus für russischen Sold kämpften.
Dumm nur, dass mit jenen Menschen kaum Staat zu machen war, auch nicht mit jenen rückwärtsgewandten Kosakenverbänden und den rechten russischen Freischärlern, die sich dem Krieg anschlossen. So kamen schließlich Typen aus der kleinkriminellen Halbwelt an die Macht, die vor nichts und niemanden zurückschreckten. Nur mit Mühe konnte Moskau überhaupt Nachfolger für die russischen Staatsbürger finden, die die beiden Regionen Donezk und Luhansk zunächst "regierten". Fündig wurde man schließlich in den kleinkriminellen "Unternehmern" Alexander Sachartschenko (Donezk) und Igor Plotnizki (Luhansk).
Dass von solchen Typen keine Achtung vor dem Leben, vor den Menschenrechten und vor den wenigen Regularien der Genfer Konvention zu erwarten war, stellte sich schnell heraus. Amnesty International stellte Folter und andere Verbrechen auf beiden Seiten der Konfliktparteien fest. Aber die überwiegende Anzahl ging auf das Konto der ostukrainischen Separatisten.
Wie brutal es auf der Seite jener Militanten zugeht, zeigen die Morde an den unbotmäßigen Bataillonführern "Batman" Betnow und Alex Mosgowoj, die man mit einem tödlichen Hinterhalt entsorgte.
Kein Wunder, dass im Moment kein verantwortungsbewusster Politiker in Kiev, diesen von Russland politisch und wirtschaftlich gesteuerten Typen einen legalen Anstrich durch Wahlen verpassen möchte. Denn in der augenblicklichen Situation sind unabhängige Wahlen in den selbst ernannten Volksrepubliken eine Illusion. Jede politische Opposition ist ausgeschaltet, jeder Kandidat, der nicht Moskau ergeben ist, müsste um sein Leben fürchten.
Dazu kommt - die beiden Regionen müssen mit vielen Rubel von Moskau alimentiert werden. Das sind keine Kleinigkeiten für den russischen Staatshaushalt, wie z.B. die Region Transnistrien. Jeder weitere Tag dieser Pariastaaten kommt den russischen Steuerzahler teuer zu stehen. So kann Kiev warten, bis Moskau einlenkt.
Solche Dokumentationen über das ostukrainische Willkürregime und deren Foltermethoden schärfen den Blick auf die wirkliche Lage in der russische besetzten Zone. Bei all der Propaganda aus Russland und den politischen Helfern von DKP, Pegida und jenem einseitigen Autor Heyden ist dies auch dringend notwendig!
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.05.2016 17:12).