... wäre als erstes zu klären.
Fündig wird man zum vom Deutschlandfunk herangezogenen Einzelfall Hryschtschenko hier:
http://hromadskeradio.org/ru/programs/kyiv-donbas/plennye-na-donbasse-mogut-ne-dozhit-do-sleduyushchih-peregovorov-pravozashchitniki
Bei Frau Adler, Deutschlandfunk heißt es http://www.deutschlandfunk.de/ostukraine-folter-angst-und-willkuer.724.de.html?dram:article_id=354473:
"Denn Oleksander Hryschtschenko hatte einen Fotoapparat bei sich, als er den Separatisten in die Hände fiel. Mit Aufnahmen von proukrainischen Demonstrationen in Lugansk, Putin-kritischen Plakaten."
Im Interview von Hromadske Radio heißt es:
Меня обыскали, у меня был фотоаппарат, на котором были запечатлены баррикады Майдана.
Wenn ich es richtig verstehe also Aufnahmen der geschlossenen Barrikaden des Maidans. Ob der Maidan als Platz in Kiew oder der Lugansker Euromaidan als Bewegung gemeint ist, erschließt sich mir hier nicht ganz.
Der Mann ist demnach aber nicht ausdrücklich wegen Fotografien von proukrainischen Demonstrationen in Lugansk und Putin-kritischen Plakaten auf seiner Kamera verhaftet worden.
Allerdings kann das trotzdem der Verhaftungsgrund gewesen sein, weil der Mann (zumindest ist der Name und der Wihnort der gleiche) bei vkontakte schon im Dezember 2013 etliche Fotos eingestellt hat http://vk.com/photos180175620, die Demonstranten mit ukrainischen Fahnen und Fahnen der Swoboda-Partei zeigen.
Im Radiobericht ist nur von einem Mord die Rede, bei dem Hryschtschenko Zeuge gewesen sein will (erschlagen wegen einer Äußerung zur Einheit der Ukraine). Im Bericht vom Deutschlandfunk war Grischenko Zeuge von 3 Tötungen.
Es gibt also durchaus Widersprüche in den Darstellungen, und zwar mehr als die hier aufgeführten.
Es dürfte sich übrigens um diesen "Oleksander Hryschtschenko" handeln:
http://vk.com/id180175620 - macht einen sehr pro-EU-Eindruck.
Sollte es der selbe Hryschtschenko sein, wofür einiges spricht, ist festzustellen, dass der Account im Juni und Juli 2014 von Oleksander Hryschtschenko noch bedient wurde. Das korreliert nicht mit einer Verhaftung im Juni 2014 und einer 4-monatigen Haft.Der Account wurde ab 07.Juli nicht mehr durch Grischenko bedient.
Ich bin mir nicht sicher ob Grischenko wirklich das erlebt hat, was er behauptet, erlebt gehabt zu haben.
Laut Deutschlandfunk ist die wesentliche Informationsquelle Oleksandra Matwitschuk vom Zentrum für bürgerliche Freiheiten http://www.deutschlandfunk.de/ostukraine-folter-angst-und-willkuer.724.de.html?dram:article_id=354473.
Dieses Zentrum hat eine Internetpräsenz http://ccl.org.ua/en/about-us/, die auch Auskunft zu den Finanziers gibt: Europäische Kommission und USAID http://ccl.org.ua/about-us/partners/. Die Leiterin des Zentrums Frau Matwitschuk https://www.facebook.com/olexandra.matviychuk kann man live in Berlin am 31.05.2016 erleben http://www.netzwerk-ebd.de/termine/fns-deutscher-osze-vorsitz-2016-neue-impulse-fuer-menschenrechte-im-donbass-und-auf-der-krim/ und ihr dort kritische Fragen stellen.
Auf die Schnelle habe ich auf den Seiten des "Zentrums für bürgerliche Freiheiten" keine Hinweise auf die von Frau Adler erwähnten Unterlagen gefunden.
Die ukrainischen Folterer foltern übrigens viel weniger. Na dann ist ja alles gut. Und vor allem werden die wenigen Folterfälle durch die Staatsanwaltschaft verfolgt - ähnlich intensiv, wie die Geschichte mit den Maidan-Toten, das Gewerkschaftshaus in Odessa etc. pp.
Wie der Autor sagte, ist es interessant zu erfahren, warum genau jetzt dieser Bericht vom Deutschlandfuk gebracht wurde mit den entsprechenden Reaktionen seitens Frau Beck und anderer. Dieser Bericht hätte genauso gut vor einem halben Jahr oder einem Jahr erscheinen können. Es muss also einen guten Grund geben. Ja, es dürfen auf keinen Fall Wahlen in den Bezirken Lugansk und Donezk stattfinden, da das Ergebnis den Regoierenden in Kiew wohl kaum gefallen wird. Außerdem braucht man den Bürgerkrieg, um von der wirtschaftlichen und ideellen Ausblutung der Ukraine abzulenken. Minsk II ist für die Regierung in Kiew und deren Unterstützer weltweit lästig.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es seitens der Separatisten Folter gab (und gibt). Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass eine Handlung ,insofern von Separatisten erfolgt, als Folter bewertet wird, während eine gleiche Handlung, ausgeführt von ukrainischen Armeeangehörigen, Behörden und "Freiwilligenverbänden" , als legitim und korrekt bewertet würden.