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  • gondorianer

mehr als 1000 Beiträge seit 06.08.2016

Ich habe meine Förderung für Amnestiy International eingestellt...

... als ich eine Broschüre von ihnen in die Hand bekommen habe, in der sie quasi die ganze Schuld am blutigen Konflikt Assad in die Schuhe schoben und ganz eindeutig für eine massive bewaffnete Intervention auf der Seite der "Freien" Syrischen Armee eintraten, die, wie wir heute wissen, quasi von Tag 1 an mit Islamistischen Fundamentalisten à la IS zusammenarbeiteten.

Kriegstreiberei und Kriegshetze finde ich widerlich und niemals unterstützenswert.

Darum habe ich an dieser Stelle leider auch den Verdacht, dass bei AI vor allem die Anti-Assad-Hetze im Vordergrund steht.

Gibt es Folterungen durch Assad, wie sie im Bericht beschrieben werden? Wahrscheinlich ja. Leute, die mein Land an ausländische Mächte und den IS verkaufen, kann man nur hassen.

Ist barbarische Folter deshalb gerechtfertigt? Nein. Aber wen interessiert das schon? Guantanamo, Abu Ghraib, dutzende von Black Sites der CIA, ja sogar kurz nach Ende des 2. WK unterhielten die Amerikaner und Briten Foltergefängnisse in Deutschland, wo auch mancher Oppositionelle gefoltert wurde, weil man ihn evtl. für ein "Kuckucksei" der Nazis hielt. Die Methoden umfassten auch damals alle vorstellbaren Formen der Grausamkeit.

So ist das halt, wer mächtig ist, tut sowas. (Wobei ich ähnliche Berichte nicht aus der Zeit vor 1918 kenne, da gab es andere Sachen, aber keine spezifischen Folterknäste.)

Wir haben uns daran gewöhnt, akzteptieren das. Im Buch "Die verblödete Republik" habe ich gelesen, dass Schäuble, glaube ich, schon ein Guantanamo für Deutschland gefordert habe. Gab es da einen Volksaufstand? Nein. Ist halt so.

Und Jack Bauer hat uns doch beigebracht, dass so ein bissel Foltern eine gute Sache ist. Aber wann regen wir uns auf? Wenn sich Folterberichte als Mittel einsetzen lassen, um ein Land in die Hände Pro-Westlicher Aufständischer zu spielen, denen die Reformen des Diktators einfach nicht schnell genug gehen.

Erdogan ist auf dem Weg in die umgekehrte Richtung, er wird immer diktatorischer. Riesenaufregung im Westen? Fordert jemand bewaffnete Intervention gegen den dortigen regierenden Verbrecher? Fehlanzeige. Ist ja ein treuer Untertan der NATO.

PS: Man soll ja nicht immer nur meckern: Ich unterstütze inzwischen andere Organisationen wie etwa die Gesellschaft für bedrohte Völker (https://www.gfbv.de/), die meines Erachtens erheblich näher an den wahren Problematiken sind.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.02.2017 12:06).

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