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  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

E-Auto-Projekt dient weniger dem Klimaschutz als einem neue Auto-Zyklus

Ich verzichte darauf, diverse Gutachten (VDI, Schweden I) vorzustellen, die zeigen, dass ein kleineres Auto mit modernem Verbrennungsmotor einen weit geringeren ökologischen Fussabdruck hinterlässt wie vor allem die Elektro-SUV`s. Allein der Umstand, dass der Kauf dieser super-schweren Fahrzeug-Ungetüme mit 5000 Euro aus der Staatskasse gefördert wird, macht deutlich, dass es beim E-Auto-Hype nicht um Klimaschutz, sondern die Interessen der Auto-Industrie geht.

So verbinden die wichtigsten Produktionsländer mit dem E-Auto unterschiedliche Interessen, Klimaschutz ist aber wohl überall nachrangig. China ist besorgt um die Luftqualität in den grossen Städten und hat bei den herkömmlichen Verbrennungsmotoren technologische Rückstände. Die USA wollen wieder Vorzeigeland für moderne Kfz-Technik werden. Deutschland und Frankreich hoffen auf einen neuen Auto-Zyklus, um die latente Überproduktionskrise ihrer Autofabriken zu überwinden.

Nach dem Willen der SPD und der IG Metall sollen bis 2030 15 Mio. E-Autos auf deutschen Strassen unterwegs sein. Was dies bei Abschaltung der AKW und Kohlekraftwerke für das Stromnetz und die Versorgungssicherheit bedeutet, sei dahingestellt. In jedem Fall werden sich unter dem Label "Klimaschutz" die Auftragsbücher der Auto-Industrie füllen. Und es werden Aufträge mit hohen Gewinnmargen sein, denn das Modernitäts-Image der E-Autos und die öffentlichen Zuschüsse erlauben kräftige Preisaufschläge und bei der Produktion spart man teure Manpower.

Ein besonders fataler Effekt des Zyklen-Wechsels wird auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu spüren sein. Millionen Alt-Fahrzeuge werden dort innerhalb kürzester Zeit auftauchen und den Export und die Massenmotorisierung in Schwellenländern und der 3. Welt befeuern. Der Vorgang wird ähnlich ablaufen, wie die Massenmotorisierung in Osteuropa mit Hilfe von nicht mehr umweltgerechten Alt-Fahrzeugen - kein Kat, keine Euro-Norm - aus dem Westen. Als die Regierungen sich dort mit Zöllen, Registrierungsgebühren u. ä. gegen die Autoflut versuchten zu wehren, setzte die EU alle ihre politischen Druckmittel ein, um den Widerstand zu brechen.

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