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  • Freddy_1

mehr als 1000 Beiträge seit 16.01.2017

Re: Man hat es rausgefunden, das es doch geht

Halbleiterguru schrieb am 18.12.2021 13:18:

https://www.mpg.de/16368752/0202-limn-das-unterschaetzte-mutationspotential-der-retrogene-153345-x

Danke für den Link. Ich würde das am besten weitergeben, wenn hier wieder eine Diskussion zu dem Thema entsteht. Ohne selbst beurteilen zu können, ob und wie es sich auswirken könnte, sah ich eine mögliche Gefahr durch ungewollte Veränderung der DNA durch eine Medikamentengabe insbesondere ab dem Zeitpunkt, als man durch die Medien mit aller Gewalt versuchte, einen solchen Zusammenhang zu leugnen, es sei sozusagen völlig unmöglich. Mittlerweile habe ich gelesen, dass es durchaus eine Veränderung geben kann, aber unter normalen Umständen keine ungewollte, schadhafte Veränderung, weil die Bedingungen anders seien, es fehle ein Enzym usw. Das klang seriöser als das, was aus den großen Medien kam. Jetzt schaue ich mir mal die Studie an, auch wenn die Erkenntnis vielleicht irrelevant ist, zumindest nach aktuellem Kenntnisstand.

Das ist als hätte man vor einer einzigen Röntgenuntersuchung wegen der Strahlenbelastung Angst.

Das ist eine interessante Analogie, die gar nicht so schlecht ist. Ich habe durchaus vor jeder Röntgenuntersuchung ein bisschen Angst. Natürlich weiß ich, dass eine einzelne Untersuchung keine nennenswerte Strahlenbelastung verursacht, aber würde ich blind in die Technik vertrauen und gar nicht daran denken, dann würde ich auch in die hunderste und tausendste Untersuchung noch naiv hineingehen.
Ansonsten habe ich genug Vertrauen in diese Röntgentechnik, um mir sicher zu sein, dass man die Gefahren und Risiken mittlerweile gut genug einschätzen kann, nachdem die Technologie bereits seit vielen Dekaden im Einsatz ist. Um die Analogie aufzugreifen, würde ich mir aber mal vorschlagen, gedanklich ein dreiviertel Jahrhundert in die Vergangenheit zu gehen, als es noch Pedoskope gab. Damals gab es auch viele, die naiv dieser neuen Technik vertraut haben und das vielleicht nicht hätten tun sollen.

1. Der Einbau von mRNA ist erstmal unkritisch, er ist nicht in jeder Zelle.

Zunächst wäre schon einmal sehr viel gewonnen, wenn man sich im allgemeinen Diskurs wenigstens einigen könnte, ob es passiert, ob also mRNA in die DNA eingebaut werden kann. Wenn dem so ist, kann es immer noch sein, dass dieser Vorgang nach aktuellem Kenntnisstand unkritisch ist. Dazu sollte es ja auch entsprechende Studien geben.

Um nur einen kleinen Teil aus der Studie zu zitieren:

Wichtig ist zu wissen, dass das Rückschreiben von mRNA in das Genom ein natürlicher Vorgang ist und vermutlich ein Großteil oder die gesamte mRNA wieder ins Genom eingeschrieben werden kann. Dieser Prozess findet kontinuierlich statt. Auch virale mRNA kann potentiell integriert werden, das heißt, auch wenn man sich mit dem Coronavirus oder einem anderen Virus infiziert, besteht die Möglichkeit, dass dies Auswirkungen auf Mutationen im Genom hat.

Das klingt grundsätzlich erst einmal anders, als "völlig ausgeschlossen". Was mir hierbei wieder auffällt: Man springt vom Medikament zum echten Virus und sagt, dieses könne sich auch ins Genom integrieren. Wenn man diese Möglichkeit schon anerkennt, wäre es dann nicht viel relevanter, welche Folgen die Integration einer künstlich erzeugten mRNA haben könnte? Mir kann schließlich niemand erzählen, dass man die Natur an dieser Stelle perfekt nachbauen konnte, ohne dass ein Unterschied erkennbar ist.

Man würde es sich leicht machen, wenn man diese Risiken gar nicht prüft, weil man annimmt, dass die veränderten Zellen alle ausnahmslos abgetötet oder ersetzt werden. Dies wird hier angedeutet:

Es ist nicht zu erwarten, dass injizierte mRNA in die Keimzellen übernommen wird, d.h. eine mögliche Vererbung kann man praktisch ausschließen.

Bei "nicht zu erwarten" wird der aufmerksame Leser schon vorsichtig und wenn vor ausschließen dann auch noch das einschränkende Wörtchen "praktisch" steht, dann lese ich stattdessen einfach nur noch "vielleicht" und kann mit der Aussage nichts anfangen. Denn die Frage ist nicht, ob es regelmäßig oder häufig passiert, sondern ob es grundsätzlich passieren kann. Und wenn man sich solche Mühe gibt, keine eindeutige unmissverständliche Aussage zu treffen, dann sehe ich die Frage nicht beantwortet.

Im nächsten Satz geht es mit "mit sehr großer Sicherheit" weiter. Weiter zitiere ich nicht. Wenn der aktuelle Kenntnisstand tatsächlich darin bestehen sollte, dass eine dauerhafte Integration der mRNA ins Genom und in die Keimzellen - mit unbekannten Folgen, da aus dem Labor - erstens möglich und zweitens nicht auszuschließen ist, dann hätten erstens all die Medien falsch gelegen, die jede Veränderungsmöglichkeit kategorisch ausgeschlossen haben und dann müsste man diese Gefahr auch offen kommunizieren.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.12.2021 16:11).

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