Zur "Laborhypothese"
In dem verlinkten ScineXX-Artikel zu den in Laos aufgefundenen BANAL-Viren heißt es:
Am bisher ähnlichsten ist dem Pandemie-Erreger das Fledermaus-Coronavirus RaTG13, das im chinesischen Yunnan bei Hufeisennasen nachgewiesen wurde. Anders als SARS-CoV-2 fehlt diesem Virus aber die Fähigkeit, menschliche Zellen in infizieren: Die Bindungsstelle seines Spike-Proteins passt nicht an den menschlichen ACE2-Rezeptor.
Das ist falsch. Unter Laborbedingungen kann man wirksame, allerdings im Hinblick auf Vermehrungsraten wenig effektive Bindungen an ACE2-Rezeptoren menschlicher Gewebe beobachten und das ist bislang die tragfähige Grundlage des Verdachtes gewesen, CoV2 könnte das Ergebnis von Gain-of-function - Experimenten im Rahmen entweder von Biowaffenforschung, oder Präventionsforschung gewesen sein. Dieser Verdacht ist kein Privileg von Hexen ("Verschwörungstheoretikern") sondern einer unter mehreren Ausgangspunkten der Ursprungsforschungen der WHO, die u.a. die Entsendung einer Untersuchungskommission nach China zur Folge gehabt hat.
Dazu trägt bei, daß RaTG13 im Jahr 2013 in einer Höhle in Yunnan gefunden wurde, nachdem es dort im Zusammenhang mit Arbeiten im Bereich der Höhle zu 5 Infektionsfällen kam, deren klinischer Verlauf einer SARS-CoV1 - Infektion stark geähnelt haben soll, stark genug, um Experten des Labor Wuhan in die Behandlung der Patienten - 4 von ihnen starben - einzubeziehen. Die damaligen Laborbefunde sind allerdings nach Angaben chinesischer Quellen verschwunden, Quellen, die von Außen nicht zu überprüfen sind.
Der Belang dieser möglichen Vorgeschichte hängt allerdings vollständig an einer spezifischen Eigenart des CoV2-Virus, dem "Furinspalt" des Spike-Proteins. Diese Formation der ACE2-Bindungsstelle ist nicht mit CoV2 neu entstanden, es gibt sie auch bei anderen säugetierpathogenen Viren, aber damit ist klar, daß CoV2- einer Host-Pathogen-Koevolution mit Säugetierbeteiligung Beteiligung von Säugetieren entstammt, die den Primaten näher stehen, als Fledermäuse :-D, in dessen Verlauf es mindestens eine Rekombination mit Furinspalt-tragenden Viren gab. Solch eine Koevolution kann man im Bereich von Tierfarmen oder zivilisationsnahen Wildpopulationen erwarten UND als das Resultat zielbewußter Gain-of-funktion Experimenten mit Labortieren, die mit Verwandten des SARS-CoV2 Virus nachweislich in den USA, den Niederlanden und der Schweiz betrieben wurden. Für das Labor in Wuhan wurde das vermutet, aber strikt abgestritten und es ist im Unterschied zu den vorgenannten Fällen im Umkreis Wuhans auch nichts dokumentiert, was in diese Richtung weist.
Wenn man noch Ursprungsforschung betreiben will - ich halte das für wenig nahrhaft, will ich klar und deutlich gesagt haben - dann ist unter den vorgenannten Umständen der entscheidende Ansatzpunkt die Kladistik des SARS-CoV2-Ausbruches, nicht die Suche nach eventuellen Vorläufern, denn die Aussagekraft statistischer "Ähnlichkeiten" von (angeblich, es handelt sich immer um individuelle Stämme) 96,1% für RaTG13 und 96,7% für irgend einen BANAL-Stamm ist genau NULL. Auch bei 98% fehlten mehrere Schritte zu CoV2, nicht nur einer, das sollte inzwischen jeder wissen, weil er die numerischen Unterschiede zwischen CoV2-Varianten genannt bekommen hat.
Bei der Kladistik gibt es allerdings ein Problem. Es sind inzwischen eine ganze Reihe von Fällen bekannt, für die eine SARS-CoV2-Infektion Monate vor dem scheinbar ersten Auftreten in Wuhan anhand gelagerter Blutseren nachgewiesen ist, sowohl in Europa (namentlich Italien) als auch in den USA. Was nicht heißt, daß es nicht auch in China solche Fälle gibt.
Allein - von diesen Genomen ist meines Wissens (Stand vor etwa 6 Wochen) bislang nicht eines veröffentlicht worden.
Warum?
Darauf gibt es eine klare Antwort: Weil keinem der politisch beteiligten Entscheidungsträger an der Aufklärung ernstlich gelegen ist.
Das kann man, wenn man will, durchaus "verständlich" heißen, denn voraussetzungsgemäß werden auch solche, in die Vorgeschichte ausgedehnte Befunde keine abschließende Klarheit bringen. Und das gilt umso mehr, ja, es gilt hermetisch, weil möglichst unangreifbare Schuldzuweisungen das ist, woran Politiker aller Lager unter den laufenden Kriegsbedingungen ausschließlich interessiert werden ...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.01.2022 09:16).