Die Dampfdruckkurve verläuft grob exponentiell, ist jedenfalls stark konvex. Daher gibt es zwei Ansätze, Schimmelbildung ökonomisch zu vermeiden.
1. Mäßig lüften und heizen auf deutlich über den Taupunkt in Wandnähe, was bei schlechter Bausubstanz sehr deutlich über dem Taupunkt der Außenluft liegt.
2. Viel lüften (Taupunkt innen und außen fast gleich) und selten überhaupt heizen, denn meist liegt der Taupunkt der Außenluft deutlich unter der Außentemperatur (auch gefrorene Wäsche trocknet auf der Leine).
Im Winter liegt der Taupunkt der Außenluft, wenn nicht negativ, im niedrigen einstelligen Bereich, sodass 16 °C sicher weit darüber liegen und nicht viel (aber häufig) gelüftet werden muss. Das wäre der erste Ansatz.
Im Herbst (Taupunkt der Außenluft oft um 10 °C) ist 16 °C zu knapp für den ersten Ansatz (wenig Lüften ist riskant). Dann liegt der zweite Ansatz näher (nicht heizen, viel lüften), läuft aber oft auch auf 16 °C hinaus, wenn die Sonne scheint.
Man kann Energie sparen, indem man bewusst den einen oder den anderen Ansatz wählt, denn viel Lüften und viel Heizen ist unökonomisch: Es geht viel Heizwärme verloren, ohne dass es deutlich wärmer wird, sodass das Heizen kaum dazu beiträgt, dass mehr Feuchte raus geht als rein kommt. Unbewusst stellt sich der Zustand "viel Lüften und viel Heizen" ein, wenn man in der Übergangsjahreszeit die Fenster "auf Kipp" stehen lässt ("ist ja nicht kalt"), aber das Thermostatventil nicht zu dreht.
Nur mit dem "Mindestens" bin ich nicht einverstanden, denn mit genügend warmer Kleidung/Bettwäsche kommt man in manchen Jahren auch mit dem zweiten Ansatz über den Winter.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.08.2022 17:44).