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Avatar von _Peter_
  • _Peter_

mehr als 1000 Beiträge seit 18.12.2016

Inzidenzen: Bin gerade etwas enttäuscht von TP

Ok, die gesamte Diskussion zum Thema Inzidenz ist völlig absurd.

Aber bei TP als Technologiemagazin sind die Erwartungen etwas höher, wenn es um das Verständnis von Zahlen geht.

Eine einfache Rechnung: in Deutschland können wir pro Tag rund 400000 PCR-Tests auswerten, 2,8 Mio pro Woche. Wenn die alle positiv wären, hätten wir eine Inzidenz von 3500. Eine höhere Inzidenz können wir in Deutschland nie erreichen. 3500 auch nicht, weil nie alle Tests positiv sein können (dann würde man sich die Tests komplett sparen).

Auf eine Positivrate von 50 % kommt man nur, wenn man - wie in Deutschland - nur noch Menschen testet, die mit hoher Wahrscheinlichkeit infiziert sind. Etwa, indem man nur noch PCR-Tests durchführt, wenn ein positiver Schnelltest vorliegt. *

Kann man machen.

Dann ist es aber bedeutungslos, aus diesen PCR-Testergebnissen "Inzidenzwerte" zu berechnen. Und völliger Quatsch, diese "Inzidenzwerte" zu vergleichen mit Werten, die mit gemessen hat, als 1:1000 oder 1:10000 Menschen infiziert waren und jeder Verdachtsfall PCR-getestet wurde.

Inzidenzwerte von 2000 in Deutschland, von 3000 in den Niederlanden und von 4000 in Dänemark geben wieder, wie viele Tests in den Ländern durchgeführt werden.

Für alle anderen Betrachtungen, insbesondere für eine Einschätzung des Infektionsgeschehens, sind Inzidenzwerte völlig irrelevant, solange die Postivquote nicht ein einem ähnlichen Bereich liegt wie vor einem Jahr.

Völlig albern ist es, den Zugang zu Tests zu beschränken und die als Folge "sinkenden Inzidenzwerte" als Beleg für einen Rückgang der Infektionszahlen zu werten.

* Laut WHO sollte die Positivquote um die 5 % liegen, damit die Inzidenzwerte aussagekräftig sind. Wir lagen letzte Woche um die 50 % (Inzidenz knapp 2000).

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