Das Problem: Nach wie vor werden Impfreaktionen mit Impfnebenwirkungen verwechselt und so wurde das Paul-Ehrlich-Institut mit Meldungen aus der Bevölkerung schier geflutet. Die gleichen Leute beschweren sich wenige Tage später, man würde sich nicht um ihr Anliegen kümmern.
Nicht jede erhöhte Körpertemperatur am Folgetag der Impfung ist eine Impfnebenwirkung - geschweige denn ein Impfschaden, aber es wird sofort gemeldet und wenn nicht eine prompte Antwort mit ausführlicher (Fern-)Diagnose eintrifft, fühlen sich viele missachtet.
Statt mich über Staatsapparate zu beklagen, würde ich mich im Ernstfall um meine Gesundheit kümmern, was bedeutet, dass man durchaus über einen längeren Zeitraum hinweg mehrere Ärzte aufsuchen muss.
Das ist bei allen anderen Erkrankungen auch häufig der Fall!
Nicht immer kann aufgrund der Symptome sofort deren Ursache zweifelsfrei festgestellt werden. Oft wandern Patienten wochenlang durch die Ärzteschaft, bis einer endlich auf der richtigen Spur ist. Und dann kann es nochmal Wochen und Monate dauern, bis eine Behandlungsmethode gefunden wurde, die effektiv hilft.
Inzwischen sind durch die permanente Forschung so viele Krankheiten bekannt, dass ein Arzt bei fast jeder Symptomkombination auch eine große Palette an möglichen Ursachen vorliegen hat, durch die man sich gewöhnlich durch Untersuchungen im Ausschlussverfahren kämpfen muss.
Natürlich ist eine vorangegangene Impfung immer ein erstes Indiz, in welche Richtung mit der Suche begonnen werden sollte, aber da es kaum ein Symptom gibt, das es nicht gibt, macht es die Sache keineswegs leichter. Arbeiten Sie mit Ihren Ärzten zusammen, denn im Team kommen Sie eher ans Wunschziel Gesundheit. Wenn sich ein Arzt blöd anstellt, na dann sucht man eben einen anderen auf und für Notfälle gibt es Krankenhäuser.
Die Behauptung, man wolle Impfschäden vertuschen ist nicht haltbar. Man geht den Verdachtsfällen nach und behandelt sie so gut es geht. Um nachher Entschädigungen zu erhalten, ist es ein mühsamer Weg - aber auch hier ist es nicht anders als bei allen anderen Entschädigungen nach ärztlichen Behandlungen aller Art.
Die Hürden sind oft hoch bis unüberwindlich. Wenn schon, dann muss man die Tatsache anprangern, dass es grundsätzlich viel zu schwer ist, eine gesundheitliche Entschädigung nach Eingriffen zu erhalten - nicht nur die nach Impfungen!