... dass ein Mensch mit dem Virus infiziert ist oder war." (Faktencheckerin Blume)
Das stimmt doch einfach nicht, auch wenn die Sache de facto so gehandhabt wird, weil es so festgelegt wurde.
Erstens bildet die Nasenschleimhaut wie alle Schleimhäute den aus Glycoproteinen bestehenden Schleim, in dem u.a. sekretierte IgAs herumschwimmen, als Barriere gegen die mikrobielle Flora im Allgemeinen.
Zweitens verfügt nur ein Teil der Zellen des Nasenepithels, nämlich die Flimmerhärchen besitzenden Zellen, über die für das Eindringen der Viren nötigen Membranproteine (ACE2 Und TMPRSS2), wie eine koreanische Arbeitsgruppe im Mai letzten Jahres bestätigte.
> https://www.jci.org/articles/view/148517
Im Mund - und Rachenraum fanden sie interessanterweise überhaupt keine nennenswerten Mengen an ACE2-Rezeptoren.
Die Infektion mit Sars-CoV-2 ist also nicht so einfach, wie man meinen könnte und es ist demzufolge keineswegs bloß eine denkbare Möglichkeit, dass der empfindliche PCR-Test virale RNA einzelner im Nasenschleim schwimmender Viruspartikel nachweist, aber dennoch keine Infektion stattgefunden hat.
Frau Blume sollte sich beispielsweise mal durch den Kopf gehen lassen, dass unterschiedliche Varianten von SARS-CoV-2 unterschiedlich stark infektiös sind, was u.a. an der unterschiedlichen Affinität des Spike-Proteins für den ACE2-Rezeptor liegt bzw. liegen soll. Wenn aber das Auftreffen der Viren auf die Schleimhaut ohnehin und ungeachtet der Virenmenge bei allen Varianten zack-zack zur Infektion führen würde wären die genannten Unterschiede überhaupt nicht erklärbar.