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  • Woody Box

mehr als 1000 Beiträge seit 31.05.2002

Hamburger Klimaforscher: Hört auf mit dem Alarmismus!

Disclaimer: Ich persönlich gehöre nicht zu denen, die einen generellen Anstieg der globalen Temperaturen verneinen; mehr noch, ich bin als Landwirt direkt von den zunehmend heissen Sommern und vor allem den längeren Trockenheitsphasen betroffen, es macht einfach mehr Arbeit mit Bewässerung usw.

ABER - es wird nichts so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Es gibt neue hochinteressante Erkenntnisse, dass die aufgrund des CO2-Anstiegs verstärkte Wolkenbildung die Erwärmung bremsen könnte, maW einen negativen Rückkopplungseffekt darstellen könnte.

>>>>>>>> Der Klimaforscher Bjorn Stevens wirft dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) Alarmismus vor. Im Gespräch mit der Wochenzeitung DIE ZEIT wies der Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg ein Worst-Case-Szenario seiner Potsdamer Kollegen zurück, in dem diese unter anderem vor dem Verschwinden aller Wolken durch die Erderwärmung gewarnt hatten. "Das ist Unsinn", so Stevens. Das Szenario sei falsch. "Es basiert auf einer aus dem Zusammenhang gerissenen Arbeit unseres Instituts und auf einem zweiten Paper, das zahlreiche Mängel hat." Das dramatische Verhalten des Klimas in dieser Simulation beruhe auf einer groben Vereinfachung der Wolken, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun habe. Man könne Wolken nicht so leicht loswerden, sagt Stevens, dessen Forschungsgruppe Wolken in Klimamodellen simuliert und auf dessen Expertise in Wolkenfragen sich der Weltklimabericht maßgeblich stützt. Warum seine Kollegen etwas anderes behaupten würden, müsse man diese fragen. "Ich kann nur bewundern, wie die Kollegen dort die Fachliteratur nach den alarmierendsten Geschichten durchforsten."

Generell glaubt der Wolkenforscher: "Wenn man genau hinschaut, halten die alarmierendsten Geschichten einer wissenschaftlichen Überprüfung oft nicht stand." Dies gilt in Stevens Augen auch für Kipppunkt-Prognosen zum Abschmelzen des Antarktis-Eises, zum Kollaps des Golfstroms und zur Versteppung des Amazonas-Regenwalds. Für ihn seien Kipppunkte eine sich beschleunigende Veränderung, die man nicht rückgängig machen könne: "Aber die Tipping-Points, die mein Kollege Hans Joachim Schellnhuber und andere am PIK hervorheben, basieren auf ihrer privaten, viel schwächeren Definition. Da werden Tipping-Points umgedeutet, sodass auch weniger abrupte oder sogar umkehrbare Klimaveränderungen darunterfallen. Mit dieser Neudefinition finden sie Kipppunkte überall. Dann ist Daueralarm."
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https://www.presseportal.de/pm/9377/5348532

Die Hamburger haben gerade zusammen mit anderen Forschern aus Europa einen grossangelegten Feldversuch in der Karibik durchgeführt, wo sie die Wolkenbildung genauestens untersuchten; in der Karibik deshalb, weil die Wolken in Äquatornähe
die potentiell heisseste Zone der Erde überdecken und damit am stärksten zur Abkühlung beitragen.

Ein paar links:

https://iowaclimate.org/2022/10/23/an-interview-with-top-climate-scientist-bjorn-stevens-2/ (das besagte Zeit-Interview auf englisch)

https://www.nature.com/articles/s41586-022-05364-y (die Studie, die die Forscher 2022 in der Zeitschrift Nature veröffentlicht haben)

https://www.deutschlandfunk.de/manche-wolken-sind-weniger-klimaempfindlich-als-angenommen-100.html (eine kurze Zusammenfassung dieser Studie)

https://eurec4a.eu/ (website der Studie)

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