Woody Box schrieb am 23.07.2023 11:38:
Ja, ich gebe dir insofern Recht, dass der natürliche Wasserkreislauf durch die industrielle Zivilisation empfindlich gestört wurde und dies mit Sicherheit auch Auswirkungen auf die Bodenfeuchtigkeit hat.
Das entschuldet aber nicht den CO2-Anstieg als (Mit-)Verantwortlichen für die in den letzten Jahren zu beobachtenden langen regenlosen Phasen im Frühjahr und/oder Sommer. Und das liegt an der mE einleuchtenden Theorie, dass sich der Lauf der Jetstreams (starke Winde in grosser Höhe) verändert, die für die Bewegung der Tiefs und Hochs verantwortlich sind. Wenn dann so ein Hoch vom Jetstream omegamässig eingeschnürt wird, bewegt es sich manchmal wochenlang nicht von der Stelle, was im Sommer zu Hitzeperioden führt, am extremsten bis jetzt 2003 und 2018.
Du kennst vielleicht diese Statistik von Kachelmann
https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/niederschlagsentwicklung-in-deutschland-seit-1881/
Wie bewertest du die Entwicklung von ~1977 bis heute im Vergleich zu dem Zeitraum vorher ~1911-1977 wo es mehr sehr trockene Jahre gab als in der Zeit danach?
Ich würde die letzten 40 Jahre (bis ~2018) als übermässig regenreich bezeichnen, wo wir uns an Wasser im Überfluss gewöhnt haben und es als "normal" betrachten, dass im Sommer immer genug (wofür?) Regen fällt.
Inzwischen bewegt sich das scheinbar wieder auf den vorherigen Level zurück und die momentanen "Dürren" sind meiner Meinung nach zurück zu führen auf eine übermässige Nutzung bzw Verschwendung von Grundwasser, zb im Braunkohletagebau Ost, wo es in die Spree abgepumpt wird.
Dies führte in Berlin zu einer "Flut" (im Sommer), an die man sich gewöhnt hat und das Wasser hemmungslos nutzte bzw sich darauf verlassen hat.
Mit dem Ende des Tagebaus und Flutung wird das fehlen und schon geht das Gejammer in Berlin los...
Ähnlich "Adaption" an den Wasser Überfluss der letzten 40 Jahre ist eigentlich überall zu beobachten.
Deshalb glaube ich nicht, dass wir wirklich eine Dürre im Sinne von zu wenig Niederschlag haben, sondern durch zu hohen Verbrauch bzw falsche Wasserwirtschaft, zu wenig Versickerung, zu schnelle Ableitung usw.
Das sollte eigentlich auch den Klimahysterikern auffallen, denn wenn sie den Klimawandel zurück drehen wollen, könnten sie wieder bei den Verhältnissen vor 50,60,70... Jahren landen und wie erklärt man dann die "Dürre"...