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  • Nützy

mehr als 1000 Beiträge seit 11.06.2010

Der Artikel verbreitet eine Halbwahrheit - Nicht alles Leid ist Ausbeutung

Der Mensch ist in der Lage sich selbst Fragen zu stelle, die er nicht beantworten kann (*. Wie zum Beispiel: Gibt es einen Gott?, Was hat die Welt verursacht?, Was ist diese Realität überhaupt?, auch "Was ist Wahrheit" oder "der Sinn des Lebens".

Versetzen wir uns jetzt mal in die Lage eines antiken Menschen, der keine Videospiele oder so hat, um sich abzulenken und den diese Fragen kommen. Als mögliche Antwort hat er vielleicht wirklich nur die überlieferten Geschichten der Vorfahren, die ihn trösten.

Außerdem suggeriert der Artikel, dass alles Leid auf wirtschaftlichen Verhältnissen beruht. Das ist falsch.
Auch wenn Marxisten und ähnliche Wertmaterlialisten das noch so gerne behaupten. Es gibt Katastrophen, es gibt Schmerz, es gibt Leid, es gibt Trennung, es gibt Angst... Alles ist real und über all das tröstet uns Religion hinweg. Falls man denn die Möglichkeit hat, daran zu glauben.
Wenn man sie nicht hat, dann wird das Vakuum häufig durch andere Vorstellungen gefüllt: Stoizismus oder Existenzialismus bei einigen eher gebildeten, irgendwelche esoterischen Vorstellungen bei anderen (häufig genug auch gebildeten, zumindest formal) und wieder andere wenden sich "irdischen Heilslehren" zu, wie sie manche tiefenpsychologische Schulen oder eben so etwas wie Marxismus versprechen. Es ist aber klar, dass die Politik niemals diese Probleme endgültig lösen kann. Selbst im "Star Trek"-Universum gibt es noch Verlust, Schmerz und Angst durchzustehen. Eine gesellschaftliche Utopie kann nur gesellschaftliche Probleme lösen, niemals jedoch die "existenziellen".

Die Psychologen können einem am Ende des Tages nur beibringen, damit umzugehen: Die Welt ist immer noch so grausam und unmenschlich wie vorher, man kann damit nur viel besser umgehen.

Das soll den Artikel nicht widerlegen, nur ergänzen.

Und natürlich ist es nur einseitig die Betrachtung der psychologischen Funktion der Religion für das Individuum. Es gibt da natürlich in der Wissenschaft und Philosophie noch mehr zum Thema zu sagen.
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*: Völlig egal, ob man die Fragen aus prinzipiellen Gründen nicht beantworten kann oder nur "praktisch" nicht oder ob wir die Frage vielleicht sogar irgendwann beantworten können. Der Unterschied zwischen starken und schwachen Agnostizismus ist soweit akademisch.
Unter "prinzipiell nicht beantwortbar" fällt übrigens auch, dass sie sinnlos sind.

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