Faith_in_Chaos schrieb am 27.09.2021 09:54:
Interessante Studie. Jetzt wäre es noch interessant zu sehen, ob und wie Religion die Armut fördert. Etwa weil Religiöse der unreligiösen Bildung misstrauen, und deswegen nichts davon halten. Am wirtschaftlich erfolgreichsten sind ja in der Regel Familien, in denen Bildung einen hohen Stellenwert hat.
Armut ist vor allem ein soziales Phänomen, und seine Einflüsse sind mehrschichtig; die soziale Stellung innerhalb der Gesellschaft, die Gesellschaft selbst (das politische und wirtschaftliche System des Staates, ...). Selbst Armut muß man differenzieren Ist man arm inmitten einer reichen Gesellschaft, oder einen von vielen Armen in einem armen Land? Hier müßte man eigentlich Glaube von Religion bzw. vom Klerus trennen. Dem Klerus ist Armut seiner Gläubigen kein unangenehmer Zustand; bindet er sie doch noch fester an die Religion.
Ausserdem könnte Religion dazu führen, dass man Realität und Fantasie verwechselt, was ja im Grunde einer Schizophrenie ähnelt.
Was ist denn Realität? Können wir sie einfach so erkennen und von dem, was Du Fantasie nennst, unterscheiden? Und schließlich heißt ein Glaube nicht von ungefähr "Glaube", und damit grenzt er sich ab beispielsweise von dem, was wir Wissen nennen.
Auch das könnte Auswirkungen auf den Bildungserfolg haben. Gerade im Bereich der Naturwissenschaften könnte das zum Versagen führen.
Religion könnte auch dazu führen, dass Eltern mehr Kinder bekommen, und sich so schlechter um den Bildungserfolg der Kinder kümmern können. Hauptsache Kinder gezeugt, egal was aus ihnen wird, und egal ob man sie alle versorgen kann.
Erwiesen ist, daß mit besseren sozialen Verhältnissen, aber auch besserer Bildung, die Zahl der Kinder, die eine Frau bekommt, abnimmt. Der Einfluß der Religion besteht hier vor allem in dem Verbot verhütender Mittel, aber das ist nicht Ursache, sondern beeinflussender (fataler) Faktor.
Das hätte natürlich auch Auswirkungen auf Frauen, die dadurch nicht Geld verdienen gehen, sondern auf ihre religiöse Funktion als Gebärmaschine reduziert werden.
Dieses Menschenbild der Frau, die nicht arbeiten geht, sondern sich um Haushalt und Kinder kümmert, ist in Teilen unserer Gesellschaft noch sehr präsent.
Gehen sie dann doch arbeiten, dann sind sie vielleicht aufgrund der durch Religion verursachten sexuellen Repression ständig sexueller Aggression am Arbeitsplatz ausgesetzt, und haben deswegen keine Lust mehr zu arbeiten. Oder sie werden gar nicht erst eingestellt, weil Arbeitgeber keine Lust auf das ständige "Fickficki" der durch Religion sexuell gestörten Männer haben.
Das kann man wohl kaum der Religion zur Last legen, sondern eher den entsprechenden "Mannsbildern".
Es gibt also mehrere Möglichkeiten, wie Religion die Armut zementieren könnte. Dann würde die Religion die Menschen arm machen, aber sie wären auch zufriedener mit ihrer Armut. Ein für religiöse Autoritäten besonders profitabler psychologischer Mechanismus.
Bemerkenswert, dass es dazu keine Studie gibt, obwohl diese Fragen doch jedem intelligenten Forscher kommen müssten.
Einzelne Aspekte dürften in anderen Studien auftauchen, da bin ich mir sicher.