the observer schrieb am 27.09.2021 22:32:
Ich habe keine derartige Bemerkung im Artikel gefunden. Auf welche Textpassage(n) beziehst Du Dich?
Es wird im Artikel nicht explizit gesagt, sondern suggeriert.
Wenn nämlich die Religion das Opium der Armen ist, der durch den Kapitalismus falsch ausgerichteten Leben und dann noch angedeutet wird, dass eine gesellschaftliche Änderung die Bedeutung der Religion relativieren würde...
(Btw, auch deshalb absurd, weil GRADE in den kapitalistischen Konsumdemokratien wie Deutschland die Bedeutung der Religion abnimmt.)
Wir wissen es nicht, und allem Anschein nach werden wir es nie herausfinden können.
Das ist im Grunde das selbe, was ich gesagt habe, nur bestehst du darauf, dass es eine Antwort sei.
Die Frage nach dem Sinn des Lebens allerdings muß ein jeder für sich selbst beantworten, und es ist gut möglich, daß es so viele unterschiedliche Antworten darauf gibt wie es Menschen gibt.
Das ist aber auch eine bestimmte Auffassung.
Was verstehst Du unter Wertmaterialisten?
Jemand, der Werte primär materiell sieht. Also Dinge. Nicht ideale Liebe, Ehre oder Wahrheit.
Er kann auch denjenigen zuteil werden, die nicht religiös gläubig sind.
Das ist richtig.
Religion scheint mir aber verlässlicher zu sein.
Vorausgesetzt man hat den Glauben.
Der Glaube daran, dass es ein irdisches Paradies geben wird etwa, mag jemanden subjektiv trösten, aber es kommt irgendwann der Zweifel: "War es das WIRKLICH Wert?"
Wenn man sie nicht hat, dann wird das Vakuum häufig durch andere Vorstellungen gefüllt:
Es dürfte Dir kaum möglich sein, einen Einblick in das Innenleben eines, wie Du es nennst, Marxisten zu werfen Das von Dir dort vermutete Vakuum ist nichts weiter als eine Vorstellung Deinerseits.
Das ist eine Falschinterpretation.
Ich meinte nicht den Marxisten, sondern den Nichtreligiösen allgemein.
Die Absicht ist übrigens keine sentimentale Apologie. Es geht um die Sichtung der Fakten dieser Welt!
Naja, ich rechne die Psychologie zu den Wissenschaften...
Du interpretierst mich leider auch hier falsch.
Es ist nun mal so, dass manche Schulen der Psychologie, insbesondere die Tiefenpsychologie und wie sie alle heißen, eine alternative zur Religion in Bezug auf Trost und sogar "Antworten" darstellen.
Hier fängt dann aber eine ganze andere Debatte an. Stichwort: Wirkungsvorschung, empirische Verifikation usw.
Es deutet sich darauf hin, dass z. B. ein Depressiver nach der Psychoanalyse noch genauso depressiv ist wie zuvor. Er hat allenfalls besser gelernt, damit umzugehen (und vielleicht nicht einmal das, sondern er denkt das nur - hier darf der Religionskritier gerne den Vergleich zur Religion ziehen). Abgesehen von anderen Effekten.