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  • Merimi Fön

mehr als 1000 Beiträge seit 15.09.2021

Re: Religionen sind vor allem Machtinstrumente

KEN WOOD schrieb am 27.09.2021 13:04:

Religionen sind vor allem Machtinstrumente

Interessanterweise waren die meisten Religionen zu ihrer Entstehungszeit eher ein Mittel, um sich weltlicher Macht zu entziehen, resp. deren Einfluss abzuschwächen.

So stand z.B. das Christentum bis zu seinem Mutieren zu einer Staatsreligion in der Regel trotz der "gebt dem Kaiser was des Kaisers ist"-Regel ziemlich stark unter Beschuss der weltlichen Mächte und hat sich dagegen nie aggressiv zur Wehr gesetzt. Erst nach Jahrhunderten(!) hat die weltliche Macht die christliche Religion instrumentalisiert und sich zu Nutze gemacht - was leider wunderbar funktioniert hat, da dem Christentum entsprechende Checks&Balances fehlen ...

Auch Buddhismus und Taoismus - obwohl in keinerlei Konfrontation zur weltlichen Macht - haben oft Macht-averse Menschen angezogen. Im Falle des Buddhismus ist es in gewissen Staaten auch gelungen, diesen als Staatsreligion zu instrumentalisieren - nicht immer zum Besten der Bürger.

Es gibt natürlich auch Religionen, die explizit von Anfang an auch ein politisches Machtinstrument waren - z.B. der Islam. Aber wie die Geschichte zeigt ist das eben keineswegs die Regel, sondern eher die Ausnahme.

Und ja, Religionen sind auch Opium für das Volk.

Ja, wie Opium ist Religion in korrekter Dosierung ein Schmerz- und Heilmittel, kann aber in falscher Dosierung süchtig machen und zu Rauschzuständen führen. Ich finde den Vergleich immer noch recht zutreffend.

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