Thomi Nhomi schrieb am 27.09.2021 18:04:
Das macht aber nix. Das schöne am Geld ist, dass es ja schlicht eine Erfindung des Menschen ist. Geld funktioniert aber langfristig nur, wenn es eng an eine echte Wertschöpfung gebunden ist. Dies wurde aber spätestens 2008 aufgegeben und nun hangelt man sich solange durch, bis es knallt.
Es ist ja fast noch schlimmer. Weil Geld nicht nur Wertschöpfung abbildet, sondern auch Erwartung, wird es noch eine Weile dauern, bis die Leute dem Götzen Mammon davon laufen. Dafür wirds dann umso ruppiger, wenn die Erkenntnis über die fehlende Wertschöpfung mit der Erwartungshaltung in Einklang gebracht wird.
Obwohl auch sie ihre Ersparnisse verzockt hatten sind 1929 keine armen Schlucker aus den Wolkenkratzern gesprungen. So weit hoch sind sie nämlich gar nicht gekommen.
Armut ist ja nur ein Problem, weil das Wirtschaftssystem zu 100% auf Geld ausgelegt ist, und man ohne Geld nicht existieren kann, weil man kein Essen kaufen kann. Das geht sogar soweit, dass sogar Menschen in der Landwirtschaft auf Geld zum Essen angewiesen sind, weil sie gar nicht das produzieren, was sie brauchen, sondern in Monokulturen, dass was der Markt will.
Und Menschen die sich früher selbst versorgt haben und gar nicht so unglücklich waren, wie gerne behauptet wird (Stone Edge Economy von Marshall Sahlins ist da sehr aufschlussreich), denen hat man einfach die Mittel zur Selbstversorgung genommen, sie in Fabriken geschickt und gesagt, Ihr müsst das jetzt machen, sonst verhungert ihr.
Und weil man ihnen ein paar Euro fünfzig am Tag gibt, muss man es auch nicht Sklaverei nennen.
Wer kann, sollte sich ein schönes Grundstück kaufen mit Anbaufläche, warten bis es knallt (das kann aber auch nochmal 20 Jahre dauern, hängt davon ab, wie gut man den Leuten verkaufen kann, dass die Bürojobs, die sie machen, eigentlich völlig wertlos sind).
Wie Du richtig sagst, knallt es dann, wenn plötzlich klar wird, dass wir hier ein Ponzi Scheme machen.