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  • G. Garibaldi

379 Beiträge seit 24.11.2017

Und für "Reiche"

Dort dient die Religion als Rechtfertigung für die Stellung innerhalb der Klassengesellschaft. Diese ist dann eben gottgewollt.

Nach der calvinistischen Prädominationslehre ist Erfolg ein Heilszeichen Gottes.

Und überhaupt, wer meint er glaube nicht, für den gibt es säkular getarnte Ersatzreligionen:

Im Kapitalismus ist eine Religion zu erblicken, d.h. der Kapitalismus dient essentiell der Befriedigung derselben Sorgen, Qualen, Unruhen, auf die ehemals die so genannten Religionen Antwort gaben.
(...)
Er sei eine reine Kultreligion, ohne Dogmatik, ohne Transzendenz und ohne Erlösung . Der Kapitalismus zelebriere den Kultus in Permanenz; jeder Tag sei Festtag, der die äußerste Anspannung der Verehrenden fordere, und der Kultus sei, wohl zum ersten Mal in der Geschichte der Religionen, nicht entsühnend, sondern verschuldend, er mache Schuld universal.
- Walter Benjamin: "Kapitalismus als Religion", 1921

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