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  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Verschreibungspflichtig und führt zu Stoffwechselproblemen...

Aber helfen tut es schon.

Woran wird ein "Rückgang der Religiosität" in Deutschland festgemacht?

Vermutlich im wesentlichen an der Zahl der Kirchenmitglieder. Die sinken aber weniger wegen der Austritte als mehr wegen der Nicht-Taufen. (Parallel nimmt der Gottesdienstbesuch und die Bindekraft religiöser Regeln ab, aber ich vermute, daß das außerhalb der Kirchen weniger im Blick ist.)

Laut https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61565/kirche waren 1968 in Deutschland 47% der Deutschen Mitglied der römisch-katholischen Kirche, 1961 sogar 50% Mitglied der evangelischen Kirche, und zusammen kamen sie 1965 auf 96%.
Derzeit ist noch etwa die Hälfte der Deutschen Mitglied einer christlichen Kirche. Die fallende Tendenz ist weiter ungebrochen.

Was heissen denn solche "Antworten" wie "wichtig, sehr wichtig, oder überhaupt nicht".

Was heißt bei einem Essen schon "mag ich sehr", "mag ich gern", "mag ich nicht" oder "mag ich gar nicht"? Es sind eben Selbsteinschätzungen. Und die darf letztlich jeder so abgeben, wie er gerade lustig ist. Statistiker neigen in solchen Fällen zu der Hoffnung, daß irgendeine sinnvolle Basis schon dahinter steht und sich die sinnlosen Antworten herausmitteln.
Alternativ kann man zum Rückgang der Religiösität gerade für das gelobte Land der Bürokratie die Zahlen der Kirchenmitgliedschaften betrachten, die sich seit ca. 1965 etwa halbiert haben - nicht wegen der Kirchenaustritte allerdings, sondern wegen der Nichttaufen, also der nicht erfolgten Aufnahme in die Kirchen.
Der " Selbstbedienungsladen des persönlichen Lifestyle" wiederum ist für Religiösität im Sinne der Studie vermutlich unwesentlich, da es um soziale Religiösität geht, die sich auf Basis zwischenmenschlicher Beziehungen auf die Einzelnen auswirkt, und das tut der Selbstbedienungsladen ja nun eben nicht.

die Studie selbst hat rausgefunden, dass es Menschen, denen es materiell schlecht geht auch psychisch schlecht geht, es sei denn sie glauben; an eine gute höhere Begründung für ihr Elend.

Lesefehler?
Es geht nicht um eine "Begründung für ihr Elend", sondern darum, es in einen anderen Kontext einzuordnen. Wenn Reichsein alles ist, worauf es ankommt, ist Armsein das ultimative Elend. Wenn Reichsein eine Option ist und Armsein eine andere, jede mit ihren Vor- und Nachteilen, kann man sich zumindest eher damit abfinden, daß man nicht nur Nachteile hat, denn die andere Option hat auch nicht nur Vorteile.

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