Die reine Linderung von Schmerz halte ich für zu kurz gegriffen. Es ist klar, dass mit steigendem Wohlstand weniger Schmerz im Leben vorhanden ist, auch wenn kein Leben (spätestens gegen Ende) ohne Schmerz daherkommt.
Evolutionär hat Religion hat in meinen Augen zwei Funktionen, für die ich keinen Ersatz sehe:
1. Individuell hilft sie den Menschen mit Hilfe von Meilensteienen das eigene Leben zu ordnen.
2. Gesellschaftlich hilft sie dabei, dass die Gesellschaft nicht vergisst, was gut und böse ist.
Die Frage ist, welche Institution dazu in der Lage ist, langfristig diese beiden Funktionen zu erfüllen, also in guten wie in schlechten Zeiten, im Frieden, im Krieg, während und nach Hungersnöten etc. Mit langfristig meine ich konstant im Verlauf von mehr als 4 Generationen.
Daran scheitert mE der Säkularismus bzw. der Atheismus in seiner Extremform.