Viele im deutschen Universitätsbetrieb bleiben im sicheren Fahrwasser des eigentlich schon Bekannten. Da kommt eine Karriere reibungsloser voran.
Als Beispiel sei Stefan Hell genannt, der erst nach Finnland gehen musste, um dort seine Ideen umzusetzen zu können.
„Ich hatte hier in Deutschland wirklich keine Entwicklungsmöglichkeiten“, sagt Stefan Hell. Zwar ergatterte er noch ein Postdoc-Stipendium der DFG, mit dem er am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg das 4Pi-Mikroskop so weit entwickelte, dass er erste Messungen veröffentlichen konnte. Doch danach stand er wieder ohne Perspektive da. Schließlich rührte sich Interesse in Finnland. Ein Kollege vom EMBL hatte den Kontakt zu einem Professor geknüpft, der Fluoreszenzverfahren für die medizinische Diagnostik erprobte. Hier legte Hell die Grundlagen für ein ganz neues Forschungsgebiet. Er formulierte das Konzept der STED-Mikroskopie und zeigte mit ersten Experimenten, dass das Prinzip funktioniert.
https://www.mpg.de/forschung/portraet/stefan-hell-optische-grenzen
Später, als man auch hierzulande begriff, wie dramatisch seine STED-Mikroskopie das Auflösungsvermögen der Lichtmikroskopie verbesserte, ...
ja, dann wurde er hierzulande Max-Planck-Direktor.
2014 bekam er den Nobelpreis.