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  • ic61

98 Beiträge seit 02.04.2022

Re: Halluzinationen - was Scholz bewegt ...

Der Hebel der USA besteht mMn in unserer engen (und im Vergleich zu RU wesentlich umfangreicheren) wirtschaftlichen Verflechtung mit ihnen, verbunden mit deren offen gezeigter Skrupellosigkeit, jene zur Erpressung auch eines in Freundschaft Verbündeten zu nutzen.

Das Handling des sog. Dieselskandals seitens der US-Administration diente nicht zuletzt auch der Demonstration dieser Bereitschaft im Kontext der Angriffe gegen NordStream 2. (Zwar empfanden seinerzeit Viele spontan und nicht ganz zu Unrecht Genugtuung darob, dass ein vorsätzlicher Betrug solchen Ausmaßes auch drakonisch sanktioniert wurde. Nüchternen Beobachtern dürfte aber schon damals nicht entgangen sein, dass andere Hersteller mit der gleichen Masche wesentlich glimpflicher davonkamen, ebenso US-Hersteller in anderen Fällen - sogar in solchen, in denen das Management nachweislich für Todesfälle kausale Sicherheitsmängel gekannt und ignoriert hatte.)

Ich denke, das Bewusstsein dieser Erpressbarkeit hat Scholz zum Einknicken bewogen, zumal er andernfalls nicht nur die hauseigenen "Atlantiker" von grün über SPD bis rechts gegen sich aufgebracht hätte, sondern auch die ironischerweise von DE alimentierte fünfte Kolonne Washingtons unter den EU-Mitgliedern.

Ähnlich erkläre ich mir auch die einseitige Parteinahme des Kabinetts Merkel/Steinmeier 2014 ausgerechnet für die dezidiert antirussische Fraktion der Ukraine, die uns (und einige andere EU-Staaten) zuvor mehrfach mit dem Gastransit zu erpressen versucht hatte, nebst deren fortgesetzter, bedingungsloser Alimentierung unter Vezicht auf Druckmittel zur Umsetzung des Minsker Abkommens.

Und in Sachen NordStream 2 können wir uns nicht einmal der Solidarität unseres engsten und traditionell US-kritischen Partners FR sicher sein - so national kleinkariert und strategisch kurzsichtig geht es in der EU zu

Darin liegt m.E. auch der Grund dafür, dass die EU trotz ihrer Größe und ökonomischen Potenz den USA nicht auf Augenhöhe begegnen kann, sondern sich im aktuellen Konflikt selbst zum Vasallen degradiert und ihren geostrategischen Vorteil des gemeinsamen eurasischen Kontinents kampflos preisgegeben hat - ein Rückschlag mit nachteiligen Folgen für mehrere Generationen.

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