a. ) Fracking ansich setzt nicht mehr Methan frei, das würde sogar dem Prinzip von Fracking widersprechen...jetzt haben die meisten wahrscheinlich schon ohne weiterzulesen auf [--] geklickt, ich schreibe trotzdem mal weiter.
Schiefergasquellen fehlt der natürliche Druck, unter dem konventionelle Quellen (also in andere Gesteinsschichten migriertes und dort eingeschlossenes Erdgas) stehen.
Daher sind die konventionellen Quellen ja vergleichsweise leicht zu fördern, heisst aber auch, dass hier die Kohlenwasserstoffe einfach entweichen können...wenns einmal offen ist, dann ström es erstmal und ist im Zweifel schwer zu kontrollieren.
Ein Fallbespiel ist die (konventionelle) Gasbohrung in der Nordsee, welche seit 30 Jahren ausströmt.
Was die Studien bzw, US-Gas und Methanemissionen anprangern sind undichte Leitungen in den USA, durch welche jetzt "Fracking-Gas" fließt, zudem gab es einen gigantischen unterirdischen Speicher (eine ehemalige konventionelle Öllagerstätte, in die man konventionelles und Schiefer-Gas zur Speicherung einpresste), der undicht war....
Durch die Leitungen und Erdgasspeicher kann man aber jedes beliebige Gas füllen...es liegt nicht an der Fördermethode Fracking, dass hier Gas entweicht.
Dem stehen natürlich Pipelines nach Russland entgegen, die über tausende km führen und bei denen ein Entweichen von Anteilen des Gases ebenso wahrscheinlich ist.
b.) Zudem setzen die Russen doch auch mehr und mehr auf Fracking siehe zB
https://www.ogj.com/drilling-production/article/17249299/gazprom-neft-applies-multistage-frac-job-in-yuzhnopriobskoye-field
PJSC Gazprom Neft reported performing an 18-stage hydraulic fracturing operation in Russia’s Yuzhno-Priobskoye field. Well depth was about 4 km, with the horizontal section extending 920 m.
Es ist also nicht gesagt, dass über Pipelines aus Russland kein "Fracking-Gas" kommt. Zudem fördert Russland sein Öl und Gas überwiegend in sensiblen Ökosystemen der unberührten Tundra.
c.) dass man mit der Begründung "böses Fracking" LNG-Terminals pauschal ablehnen will, ist lachhaft.
Aus den USA würden nur bestenfalls sehr geringe Mengen an Erdgas geliefert, der Rest kommt von den grossen Lieferanten wie Katar, Australien und.....ja, RUSSLAND, die nämlich auf der Jamal-Halbinsel massive Kapazitäten zur Erdgasverflüssigung und damit den Export per LNG aufbauen, da sie so schlau sind, ihre Abnehmer zu DIVERSIFIZIEREN, während hier einige befürworten, per Pipeline sich zwanghaft an einen Anbieter zu binden.
Wenn man Nord Stream 2 schon baut, sollte man parallel LNG Terminals bauen, um damit Nachfragespitzen auszugleichen und alternative Lieferanten zu haben, um nicht Willkür oder überzogenden Preisforderungen ausgesetzt zu sein.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.02.2021 11:03).