pbah schrieb am 22.12.2024 13:26:
Muss manchen Medien und Politikern ganz schön weh getan haben, als Merkel zu gab, dass
das Abkommen von Minsk , dem Westen nur dazu diente der Ukraine eine Atempause zu
verschaffen.
Nö. Angela Merkel hat in ihren Äußerungen zum Minsker Abkommen nicht explizit gesagt, dass es "nur" dazu diente, der Ukraine eine Atempause zu verschaffen.
Ihre tatsächlichen Worte waren differenzierter: "Das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit auch genutzt, um stärker zu werden, wie man heute sieht."
Man hatte nie vor das Abkommen umzusetzen.
Wussten alle, wurde aber nie gesagt. Nicht von den Politikern. Nicht von den Medien.Die Ukraine sollte aufrüsten, sollte kriegsfähig zu werden.
Damit stellte sich die allgemein verbreitete Behauptung, dass nur Russland das Abkommen nicht umsetzen wolle, als Lüge heraus.
Das Minsker Abkommen hatte mehrere Ziele und war komplexer als nur eine "Atempause":
- Es beinhaltete einen Waffenstillstand und den Abzug schwerer Waffen.
- Es sah Verfassungsänderungen in der Ukraine vor, um mehr Autonomie für die Regionen Donezk und Luhansk zu ermöglichen.
- Es sollte als Friedensplan dienen, um den Konflikt in der Ostukraine zu lösen.
Man war aber nur kurz irritiert und deutete die vertragsbrüchigkeit kurzerhand als Heldentat um und jubelte.
Stimmt auch nicht, für die Ukraine war es ein Versuch, Zeit zu gewinnen und sich zu stärken. Für Russland stellte es sich später als enttäuschend heraus, da es offenbar anders interpretiert wurde als beabsichtigt. Und für den Westen war es ein Versuch, eine friedliche Lösung zu finden.