Man muss es der französischen Öffentlichkeit lassen, dass es viel besser als in Deutschland gelingt, korrekte Begriffe zu verwenden. In Deutschland ist der stark emotionalisierende und manipulative Begriff Flüchtling in der gedankenlosen Sprache der Medien verbreitet, während man in Frankreich sehr viel wertneutraler von Migranten spricht.
Dass der begrifflichen Unterscheidung auch eine schärfere politische folgen soll, beweist nochmal, wie weit Frankreich hier Deutschland voraus ist. Die faktische Politik in Deutschland macht keinen wirklichen Unterschied, jedenfalls was die Resultate der zugegebenermassen verschiedenen rechtlichen Prozeduren betrifft. In der Realität bleiben Hunderttausende abgewiesener Asylbewerber in Deutschland, ja sie bekommen sogar finanzielle und andere soziale Unterstützung - ja selbst wenn sie kriminell werden oder sich verfassungsfeindlichen Organisationen anschliessen. Der entstehende Fehlanreiz ist ja genau die zentrale Wurzel des Problems.
Von Hunderttausenden von Illegalen ganz abgesehen.
Der Begriff Flüchtlingskrise angewendet auf das Phänomen vor der libyschen Küste ist schlicht lächerlich. Es sind ganz überwiegend keine Flüchtlinge, sondern schlicht Auswanderer. Es ist ja auch keine Krise, sondern eine langwierige Herausforderung, der sich unsere Gesellschaft noch in alle Ewigkeit gegenüber sehen wird. Jedenfalls dann, wenn man keine grundlegende Änderung der derzeitigen Migrationspolitik will.