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Re: Und wir werden noch bis 75 buckeln dürfen ...

Grünbewerteter schrieb am 22.03.2023 10:12:

Du hast doch letztens noch geschrieben, wie gut es einem Hartz4 Empfänger hierzulande geht, weil angeblich sämtliche Fixkosten vom Amt übernommen werden. Also, wo ist dann das Problem?

Der Abstand zwischen Einkommen aus Erwerbseinkommen zur Grundsicherung ist grundsätzlich zu niedrig. Und ich habe ja eine Lösung angeboten: bleiben die Lebenshaltungskosten wie sie sind, müssen die Einkommen (vorzugsweise unterhalb 40k ... 60k Jahreseinkommen) um 100% steigen, während ALG II gleich bleibt. Der Mindestlohn stiege also von 12,- Euro brutto auf 24,- Euro brutto - und treibt damit hoffentlich auch alle anderen Erwerbseinkommen in die Höhe.

Die Alternative ist: die Erwerbseinkommen bleiben gleich, die Lebenshaltungskosten werden per Gesetz halbiert und ALG II kann abgesenkt werden. Am Ende kommt ja genau das gleiche raus: das Erwerbseinkommen reicht zum Leben.

Der einzige Grund, warum ich kurz davor stehe, das Werkzeug aus der Hand zu legen und lieber zu hartzen ist, dass ich als Erwerbstätiger ausgeblutet werde mit enormer Steuerlast, enormen Fixkostenanstiegen usw usf. Als ALG-II-Empfänger zahle ich aber keine Einkommenssteuer, ich muss mir keine Gedanken über Miete, Strom und Heizung machen. Ich hab kein Risiko. Das im Unterhalt teure Auto kann ich auch noch verkaufen. Im Grunde mach ich ein Verlustgeschäft, wenn ich arbeiten gehe, obschon ich ein Bruttojahresverdienst von über 40.000 Euro habe und das Gesamtnettoeinkommen meines Haushalts inkl. Kindergeld bei fast 45.000 Euro jährlich liegt (meine Frau macht ihr Studium fertig und erhält noch bis Ende des Jahres BaFög-Höchstsatz).

Hätten wir Bürgergeld, so hat meine Frau ausgerechnet, verlieren wir wohl so um die 600 Euro vom Monatsnetto. Sind also dann "nur" 3100 Euro einschließlich Miete & co. Bedenke ich, dass die Differenz von 600 Euro dann zur Hälfte von Tank und Unterhalt des Autos aufgefressen wird ... verstehst du das Problem? Der Abstand zwischen Erwerbseinkommen und ALG II ist einfach zu klein. Dabei ist ALG II nicht zu hoch im Bezug auf die Lebenshaltungskosten, sondern das Erwerbseinkommen einfach zu gering.

Vor 3 Jahren hatten wir übrigens KEIN Problem mit dem Einkommen trotz komfortablerer Lebensführung wie etwa 2x Urlaub im Jahr zu je 10 Tagen, zwei PKW und Sparmöglichkeit von +500 Euro.

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