Die Vereinigung der Bürgermeister von Ile-de-France, dem Ballungsraum in der Umgebung der Hauptstadt,
Nein, dass ist der Ballungsraum mit der Hauptstadt.
Frankreich besteht, etwas böse ausgedrückt, einem einem großen Ballungsraum mit der Hauptstadt von ungefähr der Größe Rhein-Ruhr. Der Rest ist eher ländlich.
Etwa so wie Ostdeutschland.
Erst hatte der Macron Maßnahmen zum Umweltschutz und Luftverbesserung beschlossen, in dem er die Spritpreise erhöhen wollte, was für Paris sicher keine schlechte Idee war, dann hatte er die Gelbwesten aus Restfrankreich am Hacken, die ihm den Vogel gezeigt haben, weil die Rechnung für sie nicht aufging.
Jetzt gibt es wohl den umgekehrten Fall, dass die Lockerungsübungen ganz gut auf die Provinz passen, aber der dicht besiedelte Ballungsraum damit auf Probleme stößt.
Egal, was Macron macht, irgendjemand fährt er wohl immer über die Füße.
Die Franzosen vergleichen sich gerne mit Deutschland und hatten den Anspruch eigentlich das sozialere System und die bessere Gesundheitversorgung zu haben. Da pumpen die ja auch richtig Geld rein.
Doch Ui, das "neoliberale", deutsche System hat alle abgeranzt.
Wir hatten zu keiner Zeit einen medizinischen Notstand, obwohl es bei uns etliche Einschläge gegeben hatte. (Auch das staatliche, britische System sah einfach nur alt aus.)
Natürlich sucht man da gerne einen Sündenbock. Das Problem ist aber die inflexible und zwangsläufig langsame, zentralistische Struktur.
Die Merkel hatte (zum Glück) nie das Heft des Handelns in der Hand, sonst wäre das bei uns auch in die Grütze gegangen. Die hätte versucht die Sache auszusitzen. Am Anfang wurde man in Berlin und beim RKI ja auch auf den falschen Fuß erwischt, weil die ersten Einschläge an den anderen Enden der Republik auftraten. Nur waren die Leute vor Ort nicht auf Berlin angewiesen und in der Lage selber zu handeln.