Öde Zahlenhäuferei - dachte ich spontan, um dann aber doch nachdenklich zu werden. Denn eigentlich ist die Kernaussage des Artikels, dass es bei den französischen Anti-Masken nicht eigentlich um die C-19-Präventivmassnahmen geht, die bloss den Aktivitätsanlass bilden. Wenn auch die relative Lästigkeit der Maske schon eine reale Rolle spielen wird.
Dasselbe kann man ziemlich offensichtlich von den Deutschen C-19-Massnahmen-Bekämpfern sagen. Es drückt sich in ihrem Verhalten eine starke Motivation aus, die herrschenden Mächte in Frage zu stellen. Trivial festzustellen, dass dazu genügend Anlass gegeben ist. In der Tat befindet sich das Gesellschaftssystem, in erster Linie seine ökonomische Ordnung, in einer schweren Krise. In der Tat besteht kein Grund, den staatlichen und privaten Leitmedien, die ich persönlich habituell mit Relotius in Verbindung bringe, zu vertrauen. Hat das Gemeldete vorwiegend politischen Gehalt, ist Skepsis mehr als angebracht. Allerdings, und das wird oft übersehen, sind diese Leit- oder eben Relotius-Medien nicht so ungeschickt, über alles und jedes Lügen zu verbreiten. Im Gegenteil wird der Lügenanteil so niedrig wie möglich gehalten, die Lügen in viel Wahres verpackt. Das erhält Glaubwürdigkeit.
Zur Einschätzung ist daher wichtig die Interessenlage richtig einschätzen zu können und die cui bono-Frage zu stellen. C-19 schadet ganz offensichtlich der Wirtschaft enorm. Ganze Branchen sind zeitweise stillgelegt. Das ist nicht im Interesse derjenigen, die sich ohnehin einer Systemkrise entgegenstemmen. Mehr Arbeitslose ist das Letzte, was die Weitermacher, die Systemapologeten brauchen können.
Manche Antimasken-Aktivisten versuchen nur, ihre wirtschaftlichen Interessen, die für sie das öffentliche weit überstrahlen zu schützen. Wahrscheinlich eine Mehrheit sucht aber einfach einen Anlass, die real existierende Ordnung angreifen zu können und übersieht, dass C-19 sich dafür eindeutig nicht eignet.