Carsten Hardt schrieb am 29. Juli 2004 16:07
> Willi Waelzlager schrieb am 29. Juli 2004 15:49
>
> > > In den 80ern hieß es "vorwärtsgerichtete Vorne-Verteidigung" [...]
> >
> > War das wirklich so offensichtlich formuliert?
>
> Ja, so hieß iirc die offizielle BW-Strategie: Wenn der Iwan uns
> "angreift", dann "verteidigen" wir uns durch einen blitzschnellen
> Vorstoß mit unseren Panzern. (Damals hat auch ein Politiker oder
> General - sorry, lange her - öffentlich darüber nachgedacht, was
> wäre, wenn morgen früh zufällig ganz viele BW-Panzer in der DDR
> stehen würden, ob dann nicht ganz ohne Krieg ...)
Es gab von Seiten der NATO im Verlauf des Kalten Krieges mehrere
Strategien wie man einem Vorstoß der "Gruppe der sowjetischen
Streitkräfte in Deutschland", zur damaligen Zeit der stärkste
Panzerverband in Europa, begegnen wollte. Kurz gesagt kann man grob
zwischen 3 verschiedenen Doktrinen unterscheiden.
Bis ca. Ende der 50er Jahre hatte man die Doktrin der sogenannten
"Vorwärtsverteidigung" diese Doktrin beinhaltete das man bei einer
Aggression des WP auch auf dessen Gebiet vorstoßen konnte.
Anfang der 60er bis Ende der 70iger Jahre hatte der Warschauer Pakt
eine starke materielle als auch zahlenmäßige Übermacht aufgebaut, die
NATO entwickelte eine Doktrin die ausdrücklich taktische, nukleare
Schläge auf Truppenkonzentrationen und Brückenköpfe des WP
beinhaltete.
Anfang der 80iger hatte die NATO vor allem im Bereich der Luftwaffen,
aber auch bei den Bodentruppen, eine so starke qualitative
Überlegenheit erreicht das man zur Doktrin der "Vorneverteidigung"
übergehen konnte. Diese Doktrin bedeutet nichts anderes als die
vorderste Frontlinie auf alle Fälle zu halten, den Gegner abzunutzen
und wenn möglich auf seine Vorkriegspositionen zurückzudrängen. Einen
Vorstoß auf das Gebiet des WP beinhaltete diese Doktrin nie.
Abschliessend bleibt noch zu sagen das ein Angriff mit den
Streitkräften der NATO auf die Sowjetunion oder das Gebiet des
Warschauer Paktes zu jedem beliebigen Zeitpunkt keinen Erfolg haben
konnte, dafür waren die vorhandenen Streitkräfte zu schwach.
> Willi Waelzlager schrieb am 29. Juli 2004 15:49
>
> > > In den 80ern hieß es "vorwärtsgerichtete Vorne-Verteidigung" [...]
> >
> > War das wirklich so offensichtlich formuliert?
>
> Ja, so hieß iirc die offizielle BW-Strategie: Wenn der Iwan uns
> "angreift", dann "verteidigen" wir uns durch einen blitzschnellen
> Vorstoß mit unseren Panzern. (Damals hat auch ein Politiker oder
> General - sorry, lange her - öffentlich darüber nachgedacht, was
> wäre, wenn morgen früh zufällig ganz viele BW-Panzer in der DDR
> stehen würden, ob dann nicht ganz ohne Krieg ...)
Es gab von Seiten der NATO im Verlauf des Kalten Krieges mehrere
Strategien wie man einem Vorstoß der "Gruppe der sowjetischen
Streitkräfte in Deutschland", zur damaligen Zeit der stärkste
Panzerverband in Europa, begegnen wollte. Kurz gesagt kann man grob
zwischen 3 verschiedenen Doktrinen unterscheiden.
Bis ca. Ende der 50er Jahre hatte man die Doktrin der sogenannten
"Vorwärtsverteidigung" diese Doktrin beinhaltete das man bei einer
Aggression des WP auch auf dessen Gebiet vorstoßen konnte.
Anfang der 60er bis Ende der 70iger Jahre hatte der Warschauer Pakt
eine starke materielle als auch zahlenmäßige Übermacht aufgebaut, die
NATO entwickelte eine Doktrin die ausdrücklich taktische, nukleare
Schläge auf Truppenkonzentrationen und Brückenköpfe des WP
beinhaltete.
Anfang der 80iger hatte die NATO vor allem im Bereich der Luftwaffen,
aber auch bei den Bodentruppen, eine so starke qualitative
Überlegenheit erreicht das man zur Doktrin der "Vorneverteidigung"
übergehen konnte. Diese Doktrin bedeutet nichts anderes als die
vorderste Frontlinie auf alle Fälle zu halten, den Gegner abzunutzen
und wenn möglich auf seine Vorkriegspositionen zurückzudrängen. Einen
Vorstoß auf das Gebiet des WP beinhaltete diese Doktrin nie.
Abschliessend bleibt noch zu sagen das ein Angriff mit den
Streitkräften der NATO auf die Sowjetunion oder das Gebiet des
Warschauer Paktes zu jedem beliebigen Zeitpunkt keinen Erfolg haben
konnte, dafür waren die vorhandenen Streitkräfte zu schwach.