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  • Oscar Alx

854 Beiträge seit 23.12.2018

Macron besonders unfähig, aber nicht ursächlich für Ergebnis

Soll hier Macron als Sündenbock für das sich abzeichnende Wahlergebnis gemacht werden? Wie dem auch sei, für das Schicksal seiner Gruppierung bleibt Macron verantwortlich, unbenommen seines Aktionismus' nach den EU-Wahlen. Seit einer gefühlten Ewigkeit liegen seine Zustimmungswerte im niedrigen 20%-Bereich und die Ablehnungswerte in den 60ern.

Das ist durchaus auch Resultat seiner antidemokratischen Einstellung, die sich auch dadurch ausdrückte, dass er etwa 22 Mal Gesetze gegen den Willen des Parlaments durchdrückte, darunter auch eine unpopuläre Rentenreform. Das Problem in praktisch allen Staaten des Westens ist, dass das Vertrauen entschwunden ist, dass Politiker im Interesse der Wähler handeln. Siehe hierzu u. a. das "Edelman Trust Barometer".

Dazu kommt, dass sich linke und rechte Politiker, zumindest der traditionellen politischen Parteien und Gruppierungen so gut wie nicht mehr unterscheiden. Macrons Vorgänger Hollande war ein exzellentes Beispiel. Alain Deneault hat das Phänomenen in seinem Buch "La médiocratie" (2015) beschrieben ("Mediocracy: The Politics of the Extreme Centre" / " Die Herrschaft der extremen Mitte, Westend Verlag") beschrieben. Die Professoren Peter Turchin und Bas van Bavel sehen sowas in ihren Werken "End Times", bzw. "The Invisible Hand?" als Folge anhaltender Umverteilung von unten nach oben. Das wirkt sich dann auch auf Bereiche wie Journalismus aus, der auch bei o. g. Edelman behandelt wird.

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