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Re: Notfallplan für die Bevölkerung

marenghi schrieb am 19.02.2023 13:12:

Ihre Horrorvorstellungen entsprechen dem, was Gudrun Pausewang in "Die Wolke" beschreibt. Das ist ein Roman, der praktisch komplett falsch ist.

Oder andersrum: Wenn es so ein Risiko gäbe, wäre ich selbstverständlich Ihrer Meinung.

Dem ist nicht so - Sie verwechseln GAUs, die in einem Reaktor wie Tschernobyl möglich sind, mit denen, die in Reaktoren möglich sind, die in Westeuropa stehen. Und zwar NICHT, weil die westeurop. so viel bessere Sicherheitseinrichtungen hätten (haben Sie) oder das Personal besser (ist es). Nein, Sicherheitsvorrichtungen und Mensch kann immer versagen, das ist also nicht der Kernpunkt. Der Kernpunkt ist: Diese Reaktoren sind technologisch anders. Wie Sie wissen, haben sie u.a. keinen Graphitmoderator, der das Übel in Tschernobyl war.

Und wir brauchen auch nicht spekulieren, sondern WISSEN, was bei einem GAU eines . KKWs westeurop. Bauart passiert. Weil es in Fukushima passiert ist. Null Strahlungstote. 20% der Strahlung über Land, Tokyo hat insgesamt 40mSievert abbekommen. Das ist genau so viel wie die natürliche Strahlungsdosis von zwei Wochen leben in Deutschland. Das fünffache mit 100% der Strahlung wären also wie zusätzlich zehn Wochen leben in Deutschland - man könnte also sagen, wie man es bei anderen Risiken auch macht ("ein Glas Bier verkürzt ihre Lebenserwartung um X Jahre") dann wären diese Menschen um zehn Wochen gealtert. Wobei es bei diesen Dosen ÜBERHAUPT KEINEN Zusammenhang mit negativen Folgen gibt. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/20/Radiation_Dose_Chart_by_Xkcd.png Es war ein Zehntel der Dosis, die alle Frauen abbekommen, wenn sie einmal zur Brustkrebsvorsorge mit Mammogramm gehen - wofür öffentlich von einigen Verbänden sogar geworben wird. Bei diesen Dosen gibt es einen sehr kleinen Zusammenhang mit negativen Folgen. Aber wie man sieht, völlig anders bewertet als Sie ein Zehntel der Strahlung in Ihrer gedanklichen Apokalypse ausmalen.

Mitsamt der Erkenntnis, dass das Schlimmste die Panik war - da haben Sie Recht. Und eine der Lehren aus Fukushima, dass man nicht unnötigerweise evakuiert. Über Jahrzehnte erhöhte Strahlung hat eine sehr kleine Fläche von km² im niedrigsten einstelligen Bereich. Das sind paar Hundert bis Tausend Menschen. Zum Vergleich: Wir brachten bei der Flüchtlingskrise 2016 und jetzt mit der Ukraine Hunderttausende bis eine Million Menschen aus dem Ausland neu unter in D.

Fazit: Zwei Annahmefehler. Erstens die Wahrscheinlichkeit, von der wir mit Millionen von Betriebsstunden wissen, wie häufig ein GAU ungefähr ist. 3 bei 500 KKWs in 60 Jahren. Bedeutet für 10 Jahre und 20 KKWs also 3/((500/20)(60/10))= 0,02. Also eine Chance von 1 zu 200.

Wichtiger aber ist, dass dieser GAU die Wirkungen von Fukushima hätte. Nicht die, die Sie einfach fantasieren. Und nicht die, die Tschernobyl hatte.

"null strahlungstote"? eine ziemlich gewagte behauptung.

bereits tschernobyl hat damals offenbart, dass der GAU lange vertuscht und verschwiegen wurde, erst als europaweit die strahlungswerte steil nach oben gingen, erst dann kam diese katastrophe ans tageslicht, weil man es nicht mehr länger verheimlichen konnte.

nächster knackpunkt: wieviele sogenannte "liquidatoren" leben heute noch? wie wurden die hoffnungslos verstrahlten bis zu ihrem strahlentod behandelt? unter welchen chronischen erkrankungen leiden die wenigen überlebenden?

alles wurde von der damaligen sowjetunion für geheim erklärt, siehe
de.wikipedia.org/wiki/Liquidator_(Tschernobyl)

wirklich belastbare daten gibt es nicht, übrigens auch nicht aus fukushima.

wer sich richtig gruseln will, der kann mit einer suchmaschine seiner wahl ja mal nach der liste der bekannten störfälle in internationalen atomkraftwerken suchen...

noch gruseliger ist die traurige tatsache, wie manche länder mit dem atommüll umgehen! ein kleines beispiel?

28.500 behälter mit radioaktiven abfällen wurden von grossbritannien und belgien zwischen 1950 bis 1963 im ärmelkanal versenkt.

na da schmeckt der fisch aus der nordsee doch direkt viel besser, oder? erstaunlich dass sich diverse anrainerstaaten um dortige fischfanggebiete streiten...

in japan wurde anfangs das kühl-und löschwasser in etlichen extra dafür gebauten tanks gepumpt, bis diese tanks dann irgendwann hoffnungslos voll waren. seitdem wird diese lebensgefährliche radioaktiv verseuchte brühe einfach ins meer geleitet.

das ist insofern bemerkenswert, weil man für unseren japanischen freunden nur hoffen und beten kann, dass in dieser region kein weiterer tsunami mehr stattfindet! denn OMG, dann werden höchstwahrscheinlich ganze landstriche noch heftiger kontaminiert (und quasi regelrecht sterilisiert).

diese regionen werden anschliessend für sehr lange zeit unbewohnbar, ähnlich wie im umkreis von tschernobyl.

und bitte verschone uns hier im forum mit verharmlosungen, ich habe die bilder und videos von desaströsen mutationen längst gesehen. du etwa noch nicht? besonders tragisch finde ich das mit den weltberühmten kobe-rindern aus japan, aber leider haben parallel auch viele sushi-restaurants aufgeben müssen.

je nach strahlendosis stirbt logischerweise nicht jeder betroffene innerhalb von ein paar tagen oder wochen, manche müssen sich dann bis zum unaufhaltsam exitus noch monatelang mit entsetzlichen schmerzen rumquälen, völlig egal wieviele jodpillen sie bekommen.

in den forensischen berichten steht logischerweise in den wenigsten fällen etwas von "strahlentod", sowas fällt unter strengster geheimhaltung, denn man will die völlig ahnungslose bevölkerung ja nicht beunruhigen, nicht wahr?

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