fmueller9 schrieb am 29.12.2022 09:38:
Die "grand nation" und das "Empire" haben zwar große Ambitionen, werden aber zunehmend abgehängt.
Aber auch Deutschland wird noch erfahren, was es heißt, die Abhängigkeit von russischer Energie gegen eine Abhängigkeit von den USA eingetauscht zu haben.
Die Probleme Frankreichs haben wenig mit Russland & den USA zu tun, dafür aber sehr viel mehr mit Frankreich selbst:
- In Frankreich kann man frühtzeitig in Rente gehen. Das Glück des Rentners ist das Unglück des Arbeitnehmers und Arbeitgebers. Zudem sieht die Alterspyramide in Frankreich nicht viel anders als in Deutschland aus.
- In Frankreich gibt es starke Gewerkschaften. Vereine wie z.B. die CGT kommen auf grandiose Ideen wie z.B. inmitten der größten Energiekrise der letzten Jahrzehnte die Raffinerien zu bestreiken. Folge: Tagelange ist Sprit in Frankreich nur in homoöpathischen Dosen erhältlich.
- Frankreich ist in der Industriepolitik auf Einseitigkeit bedacht. Projekte mit Frankreich gemeinsam zu machen bedeutet im Endergebnis, dass man Frankreich finanzieren darf. D.h. solche Projekte sind allenfalls Goodwill-Projekte der anderen; Anstatt gemeinsam Vorteile aus gemeinsamen Investionen zu ziehen.
- Frankreich setzt einseitig auf Atom für die Stromversorgung. Anstatt dann das nötige Geld einzusammeln um die Politik durchzuziehen, wird der Strompreis auf ein hoch defizitäres Niveau festgesetzt und dann über fünfzig Jahre hinweg kein Projekt fertig gestellt. - Notwendig gewesen wäre, in jedem Jahrzehnt 5-10 Reaktoren fertig zu stellen. Nachdem ein Jahrzehnt geschlafen wurde, hätte man im Folgejahrzehnt dann 10-20 fertig stellen müssen. Und mittlerweile hätte man 50 Reaktoren in der Mache haben müssen. Kurzum: Man wollte mit der Stromversorgung vor die Wand fahren.
Die Amerikaner sagen nicht ohne Grund: It feels French...