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  • Lifter_87

89 Beiträge seit 27.01.2022

Re: Warum Russland in die Ukraine einmarschiert

Orpheus66 schrieb am 27.01.2022 12:06:

Wie es aussieht, hast du dein Posting mit der Antwort an mich und dem darin enthaltenen Link wieder zurück genommen. Allerdings konnte ich es noch lesen und habe mir auch den link angeschaut, der eigentlich logische Sachverhalte mit dem Tenor des westens beschreibt, ohne dabei die russische Position entsprechend darzustellen.

So ist bis heute nicht richtig, dass es sich um eine Annexion der Krim durch Russland gehandelt hat. Die autonome Krim, auf der russische Soldaten offiziell stationiert waren, hatte nach einem Putsch in Kiew, welcher mit Hilfe faschistischer Gruppen und amerikanischem Geld durchgeführt wurde, in einem freien Referendum auf der Grundlage des Selbstbestimmungsrechts der Völker eine Sezession von Kiew und danach eine Angliederung an Russland beschlossen.
Die russischen Soldaten blockierten lediglich die ukrainischen Kasernen auf der Krim, so dass die ukrainischen Soldaten den Befehl der Putschisten aus Kiew, dieses Referendum zu verhindern, nicht durchführen konnten.

Was eine tatsächliche Annexion darstellt, das ist die Einverleibung des mit militärischer Gewalt eroberten Golans in das israelische Staatsgebiet. Darüber regt sich in westlichen Regierungen allerdings niemand auf.

Dass die militärischen Optionen Russlands, direkt an seiner Grenze eine Invasion ohne große Gegenwehr der Ukraine durchzuführen gegeben sind, sollte außer Frage stehen. Jedoch scheint mir das nicht die unbedingte Absicht Russlands, sondern das 'ultima ratio' seitens Russlands, sollte der Westen die Konfrontation auf die Spitze treiben.
Die so offensichtliche Überlegenheit Russlands in dieser Region ist es wohl auch, die unsere Medien und Politiker zu solcher Russlandhetze antreiben nach dem Motto "wenn wir Russland auch nicht wegbomben können, so muss es doch immer noch der Böse und Alleinschuldige sein!" und sämtliche Sanktionen, die die Bürger des Westens dann auch zu spüren bekommen sind natürlich gerechtfertigt und müssen ertragen werden - das ist ebenso wie beim Klimawandel, für 'das offiziell Gute' muss der Bürger eben bereit sein, Opfer zu bringen.

Postings sind wieder da; keine Ahnung, warum ich kurzzeitig gesperrt wurde. Konnte die letzten 60min auch nicht schreiben.

Vllt hierzu noch folgende Analyse:

http://www.konicz.info/?p=4707

Ja, das mit der Ultima Ratio sehe ich genau so. Aufgrund der Witterung bleibt den Russen aber nur ein kurzes Zeitfenster, um ihre Ziele zu erreichen:

Mitte März setzt das große Tauwetter ein, dann sind dynamische Truppenbewegungen schwierig, was das Risiko unnötig steigert. Außerdem geht die Stationierung der Truppen in neu gebauten Lagern auch gut ins Geld, dann noch die ständigen Droh-Manöver...

Will sagen:

Putin muss eine Entscheidung herbeiführen. Ich sehe nur zwei Optionen:

1) Die Ukraine wird neutral, ähnlich wie Finnland und Österreich im Kalten Krieg, d.h. keine Anbindung an die EU und NATO, aber ebenfalls auch nicht an ein russisches Bündnis
2) Die Russen marschieren ein, annektieren die wichtigsten Teile des Landes und verunmöglichen insgesamt eine NATO und EU-Parnterschaft für die Rumpf-Ukraine.

Ich wüsste beim besten Willen nicht, wie es anders laufen sollte. Auch wenn ich es hoffe, kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich mit mehr "Transparenz bei den NATO-Manövern" zufrieden geben wird.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.01.2022 12:55).

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